Nach dem verheerenden Erdbeben und dem Tsunami vom 11. März in Japan gehen die Arbeiten am havarierten Atomkraftwerk Fukushima unvermindert weiter, nach dem Fund von hochradioaktivem Wasser gibt nun die japanische Regierung eine Kernschmelze im Reaktorblock 2 zu, diese Kernschmelze scheint nach Ansicht der Regierung inzwischen gestoppt zu sein. Nun wollen die Techniker am AKW Fukushima die Kühlsysteme wieder hochfahren, ob diese in den explodierten Blöcken 1,2,3 und 4 überhaupt noch funktionieren ist bislang ungewiss. Auch das hochverseuchte radioaktive Wasser soll den Umständen entsprechend fachmännisch entsorgt werden, so die Pläne der Regierung.
Nach widersprüchlichen Meldungen war die Radioaktivität des Wassers, welches in den Reaktorblöcken bis zu 1,5 Meter hoch steht, 10 Millionen mal höher über Normalwert radioaktiv verseucht, nun spricht Betreiber Tepco von einem Wert 100.000 Mal über Normalwert. Fehlmessungen am AKW Fukushima seien die Ursache für die widersprüchlichen Meldungen gewesen. Eine genaue Übersicht scheint den Verantwortlichen vor Ort zu fehlen, das Japan Atomic Industrial Forum bietet eine vorsichtige Übersicht über die vermuteten Schäden am AKW Fukushima (Stand 25. März 2011). Demnach liegen die Brennstäbe in den Reaktorblöcken 1,2 und 3 teilweise oder ganz im trockenen, werden also nicht gekühlt. Am Reaktorblock 2 wird ein Schaden am Sicherheitsbehälter vermutet, d.h. hier liegt das Spaltmaterial in direktem Kontakt mit der Umwelt. Die japanische Regierung führt die hohen radioaktiven Werte auf diesen Zusammenhang zurück.
Auch das angrenzende Meer ist von radioaktiver Kontamination betroffen, laut Nachrichtenagentur Kyodo wurde das radioaktive Jod 131 in einer Entfernung von 1,5 Kilometer vom AKW Fukushima I im Meer gefunden, die Konzentration liege hier bei 1150 Mal über dem erlaubten Grenzwert. Auf dem Gelände des AKW Fukushima soll auch das besagte verseuchte Wasser abgezogen werden, erst dann können die Mitarbeiter im vollemm Umfang die Rettungsarbeiten fortführen. Dazu hat Tepco seit gestern den Versuch gestartet, das Wasser aus dem Block 1 in einen Tank umzuleiten, doch es steht zu befürchten, dass die Ausweichstanks nicht für alle Blöcke reichen werden.
Derweil wird die Anzahl der Toten vom 11. März inzwischen auf 10.804 Tote beziffert, immer noch gelten weitere 16.000 Personen als vermisst. Erstmals hat die japanische Regierung die Zulassungskriterien für Ärzte gelockert, nun können ausländische Ärzteteams nach Japan einreisen und im vollen Umfang mithelfen. Den Anfang macht ein 53 köpfiges Team aus Israel, berichtet Japan Times. Derweil fordert Greenpeace eine Ausweitung der Sperrzone, die in einem Radius von 20 Kilometer um das AKW Fukushima gezogen wurde, die bisherige Sperrzone sei nicht ausreichend. Zuvor hatten die USA ihre Bürger aufgefordert, mindestens einen Abstand von 80 Kilometer zum Unglücksort zu wahren. Die japanische Regierung warnt vor einer Rückkehr von Anwohnern, welche teils zurückkehren. Die Katastrophe in Fukushima wird nach Ansicht von Experten mindestens Monate, wenn nicht Jahre, andauern.
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