Japan Atomkraftwerk Fukushima: Evakuierung langfristig- weitere Arbeiten

Die Arbeiten zur Eingrenzung einer radioaktiven Kontamination gehen am Atomkraftwerk Fukushima I unvermindert weiter, nach dem verheerenden Erdbeben und dem drauffolgenden Tsunami vom 11.März befindet sich Japan am Rande einer nuklearen Katastrophe. Der Betreiber Tepco lässt derweil Kunstharz zum versiegeln auftragen, durch dieses Vorgehen soll verhindert werden, dass radioaktiver Staub in die Atmosphäre gelangt. Erneut scheint Tepco falsche Messdaten zu liefern, die japanische Atomaufsichtsbehörde NISA (Nuclear and Industrial Safety Agency) hat die gemessenen Werte des verseuchten Grundwassers am AKW Fukushima kritisiert, aber gleichzeitig keine genauen Werte genannt. Tepco hatte zuvor gemeldet, das Grundwasser sei um 100.000 über Normalwert radioaktiv verstrahlt.

Die NISA behauptet, das Grundwasser auf dem Gelände des havarierten Atomkraftwerkes sei um 10.000 mal über Normalwert mit radioaktivem Jod131 verseucht. Weiterhin plädiert die NISA eine Ausweitung der Sperrzone auf 40 Kilometer Radius um das AKW Fukushima. Die japanische Regierung verweigert sich und beharrt auf die These, dass die 20-Kilometer Sperrzone bislang ausreichen würde. Weiterhin wird mit Hochleistungspumpen der Firma Putzmeister die Reaktorblöcke von außen gekühlt, die Firma soll weitere vier Pumpen nach Japan liefern. Doch genau dieses Wasser scheint die Quelle für das hochradioaktiv-verseuchte Wasser in den unteren Etagen der Reaktorblöcke darzustellen, schließlich ist es nicht verwunderlich, wenn man Wasser auf die scheinbar offenliegenden Reaktorkerne schleudert, muss dieses Wasser anschließend verseucht sein.

Zum Versiegeln des Geländes sollen am Ende bis zu 60.000 Liter Kunstharz vergossen werden, innerhalb von zwei Wochen sollen diese Arbeiten abgeschlossen werden. Gleichzeitig sollen zwei Versorgungsschiffe der US-Navy genügend Süßwasser zur Verfügung stellen, um die Kühlung der Reaktorkerne sicherstellen zu können. Das zuvor verwendete Meereswasser hatte nämlich eine Salzkruste zur Folge, diese verhindert eine optimale Kühlung und droht ansonsten das Kühlsystem zu beschädigen.

Bislang arbeiten 400 Rettungskräfte auf dem Gelände des AKW Fukushima, doch diese leiden nicht nur an einer mangelnden Versorgung mit frischem Wasser und Nahrungsmitteln, sondern Tepco könnte auch nicht genügend Dosimeter (zur persönlichen Kontrolle der Verstrahlung) zur Verfügung stellen. Die Arbeiter, deren genaue Herkunft geheim gehalten wird, gelten in Japan als Helden, als todgeweihte Helden, da sie ständiger Strahlung ausgesetzt sind. Die Arbeiten an dem AKW Fukushima I werden noch Monate andauern, noch ist die Lage kritisch, die Brennstäbe liegen zum teil immer noch im trockenen, im Reaktorblock 2 sei eine Kernschmelze partiell eingetreten. Ob der Betreiber Tepco verstaatlicht wird, ist noch ungewiss, dem Unternehmen geht der Bargeldbestand zur Bekämpfung der Katastrophe aus.

 

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