Die Sperrzone um das zerstörte Atomkraftwerk Fukushima Daiichi in Japan, welches im Radius von 20 Kilometer rund um das AKW erklärt wurde, wurde nun offiziell von der japanischen Regierung als Sperrzone deklariert, ein unbefugtes Betreten zieht eine Geldstrafe oder eine Haftstrafe nach sich. Derweil hat Betreiber Tepco erklärt, die Messungen der ausgetretenen Radioaktivität seit dem 1. April im angrenzenden Meer hätten Werte von 20.000fach über dem gesetzlichen Grenzwert erbracht.
Die 20 Kilometer Zone rund um das AKW Fukushima wurde nach dem Erdbeben und dem Tsunami vom 11. März schrittweise (erst zwei Kilometer, dann zehn Kilometer, anschließend 20 Kilometer Radius) bis zum 12. März zur Sperrzone erklärt, anwesende Bewohner wurden evakuiert. Die Regelung zur Sperrzone greifen an Donnerstag-Mitternacht (japanischer Zeit), eine unerlaubte Betretung der Sperrzone kann mit einer Geldstrafe von bis zu 100.000 Yen (ca. 838 Euro) oder einer Haftstrafe von bis zu 30 Tagen geahndet werden. Doch nach Aussage des Kabinettssekretärs Edano befänden sich immer noch Menschen in der Sperrzone.
Nach den ersten Evakuierungsmaßnahmen wurden im März 80.000 Anwohner aus der Sperrzone evakuiert, bislang hat aber die japanische Polizei Rückkehrer nicht an einem Eintritt gehindert. Dies wird sich ab jetzt ändern. Bislang ist immer noch unklar, wie viele Menschen in der Sperrzone ausharren, die Regierung will aber Eigentümern einen begrenzten Zutritt von zwei Stunden gewähren, damit die Anwohner ihre wichtigsten Sachen abholen können. Nur in einem Radius von drei Kilometer um das AKW Fukushima Daiichi wird der Zutritt völlig verwehrt. Ankommende Bewohner sollen zudem nach dem Aufenthalt einer radiologischen Untersuchung unterzogen. Im Gegenzug soll die vorläufige Sperrzone um das AKW Fukushima II (zehn Kilometer südlich) wird von zehn Kilometer auch acht Kilometer Radius verringert. Mit dieser Regelung wird die Stadt Hirono aus der offiziellen Evakuierungszone herausgenommen. Viele Staaten, wie die USA, empfehlen ihren Bürgern einen Mindestabstand von 80 Kilometer.
Das angrenzende Meer als Müllhalde für Radioaktivität
Bei Messungen des angrenzenden Meeres im Auftrag von Tepco vermuten Wissenschaftler eine radioaktive Belastung von insgesamt 5000 Terabecquerels (Tera=eine Billion) seit dem 1. April, damit überschreitet Tepco das gesetzliche jährliche Limit um das 20.000fache. Vermutlich sind bislang 520 Tonnen hochradioaktives Wasser aus dem Reaktorblock 2 ins Meer gelangt, am 6.April wurde hier eine Leckage geschlossen, die zuvor unerkannt blieb. In die Atmosphäre sollen bislang vermutlich 370.000 bis 630.000 Terabequerel gelangt sein. Zur Eindämmung des Austrittes von radioaktivem Wasser lässt Tepco stählerne Spundwände errichten. Doch insgesamt steht zu befürchten, dass das gesamte Gelände des AKWs Fukushima mit verstrahltem Wasser regelrecht durchtränkt ist, so liegen anliegende Tunnel und Kabelschächte zum Teil unter Wasser. Genau dieses verseuchte Wasser soll in Auffangtanks abgepumpt werden, doch diese Arbeit gestaltet sich mühselig weil immer noch Wasser zur Kühlung von außen an die Reaktorblöcke gesprüht wird.
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