US-Forscher der renommierten Columbia University (New York) haben den Zusammenhang vom Knochenhaushalt und Diabetes II anhand von Mäusen untersucht, dabei fanden sie eine unmittelbare Verknüpfung. Das Team unter der Leitung von Dr. Gerard Karsenty erhofft sich dadurch neue Behandlungsansätze für Diabetes II. Im Fokus der Forscher steht dabei das so genannte Osteocalcin, ein Peptidhormon, welches zu einer Konzentration von bis zu 2 % in Knochen vorhanden ist und zum Aufbau von neuen Knochenzellen benötigt wird.
Osteocalcin konnte schon 1975 nachgewiesen werden, schon recht früh wurde ein Zusammenhang zwischen diesem Hormon und dem Blutzuckergehalt nachgewiesen hergestellt. Die Forscher der aktuellen Versuchsreihe hat Osteocalcin an Mäusen getestet. Diabetes II (im Volksmund auch Zuckerkrankheit genannt) ist einfach skizziert eine Krankheit, die dann entsteht, wenn die Bauchspeicheldrüse (Pankreas) nicht ausreichend Insulin herstellen kann. Insulin wird wiederum benötigt, um Zucker aus dem Blut für Körperzellen zur Verfügung zu stellen.
Die Forscher testeten Osteocalcin an Mäusen; Mäuse die zusätzliches Osteocalcin erhielten, hatten neben einem vermehrten Knochenaufbau und einer erhöhten Fettverbrennung auch mehr Insulin im Blut. Mäuse, denen Osteocalcin entzogen wurden, litten nicht nur an Osteoporose, sondern erkrankten an Diabetes II. Diese Erkenntnisse lassen zwei Schlussfolgerungen zu. Zum einem rückt der Knochenhaushalt (also Abbau und vor allem Aufbau von Knochenzellen im Wachstum oder nach einem Knochenbruch) in den Fokus als ein weiterer, möglicher Grund für die Erkrankung an Diabetes II in den Vordergrund, gerade Menschen mit einer Osteoporose sollten auf den Zuckerhaushalt acht geben. Im Umkehrschluss kann dieser Ansatz aber auch genutzt werden, um neue Medikamente für die Behandlung von Diabetes II zu entwickeln. Die Forscher betonen allerdings ausdrücklich, dass dieser Ansatz erst am Anfang der Erforschung liegt, weitere Versuchsreihen sind notwendig. Eine einfache Erhöhung von Osteocalcin bei Menschen führt nämlich zur Osteoporose, Knochenkrebs und zur Knochenerweichung (Osteomalazie).
Generell empfehlen Ärzte eine ausgewogene Ernährung, das Halten des Körpergewichtes und eine erhöhte sportliche Betätigung, um das Risiko für Diabetes II zu senken, oder aber im Falle einer Erkrankung an Diabetes II die Gesundheit durch eben diese Umstände besser im Griff zu halten. Weltweit sind geschätzte 246 Millionen Menschen an Diabetes II erkrankt, in Deutschland sind dies ca. sechs Millionen .
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