Der dänische Glücksspielmarkt ist seit gut einem Jahr reguliert. In Frankreich trat die Regulation bereits vor gut zwei Jahren in Kraft. Avi Fichtner (Betreiber von www.automatenspiele.org) kommentiert und vergleicht im Interview die Entwicklung des dänischen und des französischen Glücksspielmarkts.
Frage: Herr Fichtner, schön Sie mal wieder zu treffen. In der letzten Zeit ist es ja etwas ruhiger um Sie geworden…
Avi Fichtner: Vielleicht nach außen hin. Für mich fühlt es sich jedoch gar nicht so an als wäre etwas Ruhe in mein Leben eingekehrt. Ich arbeite an einem großen internationalen Projekt und bin auf dem deutschen Markt immer noch in Sachen Spielautomaten unterwegs. Zudem bin ich auch wieder Vater geworden.
Frage: Das klingt ja spannend. Darf ich wissen, worum es sich bei dem großen internationalen Projekt handelt?
Avi Fichtner: Es handelt sich um einen Führer zu allen Casinos in Europa. Mehr möchte ich zur zeit nicht verraten. Eigentlich hatten wir uns ja getroffen, um über die fortschreitende Regulation auf den europäischen Märkten zu sprechen. Ein anderes Mal spreche ich gerne über mein neues Projekt.
Frage: Herr Fichtner, der dänische Markt ist vor knapp einem Jahr reguliert worden. Was bedeutet das für den dänischen Glücksspielmarkt?
Avi Fichtner: ich bin ja gerade von der großen Glücksspielkonferenz in London zurückgekommen und konnte mich dort auch mit den Inhaber einer großen dänischen Informationsseite austauschen. Er bewertet die Regulation durchweg positiv: Online Casinos, die auf dem dänischen Markt aktiv sein wollen, müssen eine Lizenzgebühr von vier Prozent ihres Gewinns an den dänischen Staat zahlen. Das ist ein attraktives Angebot, das viele Betreiber von Online Casinos angenommen haben. Nach Informationen von dänischen Insidern, mit denen ich auf der Konferenz gesprochen habe, hat sich die Anzahl an Anmeldungen in Casinos dramatisch erhöht: es ist von einer Verdopplung die Rede.
Frage: Was bedeutet das für den europäischen Markt insgesamt?
Avi Fichtner: Ich denke, aus Dänemark ist ein ganz klares Signal gekommen. Eine vernüftige Regulierung bietet allen Seiten nur Vorteile. Wenn die Regulierung für die Anbieter von Online Glücksspiel ökonimisch ist, setzt man Anreize für Casinos, sich um eine Lizenz zu bemühen. Mit einer solchen Lizenz kann man Glücksspiel legal anbieten, sofern man sich an die bestehenden Gesetze zum Schutz von Spielern hält. Das sichert Glücksspiel im Internet rechtlich ab. Die Spieler können darauf vertrauen, faires Spiel angeboten zu bekommen und wollen entsprechend nur in „legalen” Casinos spielen.
Frage: Das klingt alles völlig einleuchtend. Ist das dänische Modell also ein Modell für Europa?
Avi Fichtner: Ich wünschte, es wäre so. Leider tun sich die meisten europäischen Staaten immer noch schwer mit einer vernüftigen Regulierung. Die Regulierung in Frankreich ist beispielsweise komplett gescheitert. Es gibt nur noch einen einzigen Anbieter mit einer französischen Lizenz.
Frage: Was ist mit den anderen Anbietern passiert?
Avi Fichtner: der französische Staat hat sich mit seinem Modell völlig verkalkuliert. Es scheint bei der Regulierung nur eine Perspektive gegeben zu haben: möglichst viel Geld einzunehmen. Diese Perspektive scheint sich völlig verselbständigt zu haben. Sieben Prozent vom Umsatz sollten die Online Casinos in Frankreich für eine Lizenz zahlen. Das hat einfach nicht funktioniert.
Frage: Können Sie das näher erläutern?
Avi Fichtner: Ja, gerne. Ich denke, dass der französische Staat seine Einnahmen maximieren wollte und eine entsprechend hohe Lizenzgebühr verlangt. Einige Anbieter fanden den französischen Markt attraktiv genug, um sich dennoch um eine Lizenz zu bemühen. Diese Anbieter, zum Beispiel Casino Club haben sich aber wieder aus dem Markt zurückgezogen. Das Resultat ist traurig anzusehen. Mann muss nur „casinos en ligne” googlen und wird mit einer Vielzahl von Online Casinos konfrontiert, die kein legales Glücksspiel anbieten. Diese Casinos haben noch nicht einmal eine europäische Lizenz. Der anfängliche graue Markt ist zu einem komplett schwarzen Markt geworden.
Frage: Was meinen Sie mit „schwarzer Markt”?
Avi Fichtner: ich unterscheide drei Formen von Glücksspiel nach dem Grad ihrer Legalität. Der dänische Markt ist weiß, da es viele Online Casino Anbieter gibt, die mit einer dänischen Lizenz Glücksspiel anbieten können. Das ist weiß. Ein Markt ist aus meiner Sicht grau, wenn zwar eine europäische Lizenz vorhanden ist, jedoch keine nationale. Das betrifft zum Beispiel den deutschen Markt. Fast alle Online Casinos, die man sieht, haben eine europäische Lizenz, z.B. aus Malta oder Zypern. Der französische Markt ist hingegen reguliert. Das die Regulierung aber völlig unattraktiv ist, haben sich die „weißen” Anbieter zurückgezogen und das Feld den Casinos überlassen, die noch nicht einmal über eine europäische Lizenz verfügen. Casinos, die lediglich über eine europäische Lizenz verfügen, können jedoch kein Glücksspiel in Frankreich anbieten, da sie nicht auf das europäische Deinstleistungsrecht berufen können, da der Markt national reguliert ist und die EU der Regulation zugestimmt hat.
Frage: Also schlechte Zeiten für französische Spieler?
Avi Fichtner: ja, definitiv. Im Prinzip können die Franzosen gar nicht mehr online spielen. Natürlich besteht die Möglichkeit, über einen internationalen Anbieter zu spielen. In einem solchen Südseecasino würde ich aber nicht spielen.
Frage: Was bedeutet das für den deutschen Markt?
Avi Fichtner: Ich befürchte, dass in Deutschland das gleiche passieren wird. Die Interessen von 16 Bundesländern unter einen Hut zu bekommen, halte ich für fast aussichtslos. Wenn es doch gelingt, dann wird der kleinste gemeinsame Nenner als Kompromiss herhalten müssen und ich denke nicht, dass dieser kleine Kompriss im Sinne von Anbietern und Spielern sein wird. Ich fürchte, dass genau wie in Frankreich am Markt vorbei reguliert werden wird und die Tür und Tor für Südseecasinos geöffnet wird.
Frage: Können Sie zu den deutschen Regulierungsbemühungen auch etwas positives sagen?
Avi Fichtner: ja, das Konzept von Schleswig Holstein gefällt mir sehr gut und viele Anbieter, die bisher grau auf dem deutschen Markt vertreten waren, haben sich um eine Lizenz bemüht. Eine große Skepsis, wie er vor der französischen Regulierung von Anfang an herrschte, ist nicht zu beobachten. Wenn sich das Kieler Modell in Deutschland durchsetzt, hätten wir eine ähnlich gute Regulierung wie in Dänemark.
Frage: Herr Fichtner, ich bedanke mich für das Interview!
Pressekontakt
Renasteva Limited
Avi Fichtner
Agias Fylaxeos & Zinonos Rossidi 2
3082 Limassol
Zypern
E-Mail: renasteva@gmail.com
Homepage: http://www.automatenspiele.org
Telefon: +35725823320
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