Hat Werder Bremen im heutigen Spiel gegen Freiburg die Wende geschafft? Am 25. Spieltag der Bundesligasaison 2010/2011 gewann Werder Bremen erstmals wieder seit dem 15. Januar am 18. Spieltag (gegen Hoffenheim mit 2:1), nun stellt sich die Frage, ob die herbeiersehnte Wende für Werder geschafft ist. Mit dem 3:1 Sieg rückt Werder Bremen auf den 14. Platz der Bundesliga, mit drei Punkten Abstand auf den Relegationsplatz. In den anstehenden neun Spielen muss Werder Bremen die Leistung weiter steigern, schließlich spielen die Bremer gegen direkte Konkurrenten gegen den Abstieg (wie Borussia Mönchengladbach, Stuttgart, Wolfsburg und Kaiserslautern). Noch gibt es keine Entwarnung für Thomas Schaaf und Klaus Allofs (von Werder-Fans als KATS bezeichnet), doch das heutige Spiel gibt Hoffnung für den Klassenerhalt Werder Bremens.
Nach Abpfiff kam es zu unschönen Szenen zwischen den Spielern, doch dies zeigt, das Leben und Emotionen in beiden Mannschaften stecken. Geht es für Werder um den Klassenerhalt sind die Breisgauer an der Teilnahme Europa-Liga dran, eine Konstellation, die am Anfang der Saison eher für ungläubiges Kopfschütteln gesorgt hätte.
Dabei waren die Freiburger in den ersten Minuten agiler, doch schon in der siebten Minute lässt die junge Garde von Werder, hier der emsige Trinks, aufhorchen, als er einen Pass von Pizarro nicht verwerten konnte. Doch in der zwölften Minute konnte der vielkritisierte Wagner das Führungstor erzielen. Bis zur 32. Minute konnten die Freiburger in der ruppigen Partie keine Torchance erlangen. Bis zur Halbzeit waren die Gastgeber anschließend dominierend.
In der zweiten Hälfte bekam Freiburg, nach einem Foul von Borowski an Jendrisek, einen Elfmeter zugesprochen, den Cisse ohne Mühe zum 1:1 verwerten konnte. In der 57. Minute hatte Werder schlicht Glück, der Treffer von Barth wurde wegen Abseits nicht anerkannt. Hier hätte das Spiel kippen können, doch Schaaf reagierte, als er Arnautovic und Marin für Wagner und Trinks einwechselte. Das Spiel wurde in der Folge temporeicher, beide Teams legten nochmal zu. Dabei lieferte Mertesacker, der heute selbstsicherer wirkte, eine gute Partie und schirmte Cisse von Freiburg gut ab. In der 76. Minute unterlief Freiburgs Nicu ein Fauxpas, als er den Ball an Marin vertändelte, der schob den Ball zu Pizarro und er wiederum verwandelte sicher zum 2:1 aus Sicht der Gäste. In der Nachspielzeit erhöhte Marin, auch schon kritisiert für seine Leistungen in der laufenden Saison, zum 3:1 nach einem sehenswerten Solo.
Was bleibt ist die Erkenntnis, Werder kann es noch. Doch zu selbstsicher dürfen die Spieler von der Weser nicht werden, das Spiel hätte an vielen Zeitpunkten kippen können. Und die Konkurrenten um den Klassenerhalt haben auch zugelegt, selbst Gladbach hat an diesem Wochenende gewonnen. Doch erstmals zeigt Werder Zähne und die Abwehr spielte relativ stabil. Doch eine weitere Frage könnte lauten, was wäre passiert, wenn Freiburg keine Fehler begangen hätte? Der Sieg gegen Freiburg könnte den Spielern von Werder Mut geben, in den vergangenen Spielen wirkten die Spieler verunsichert, meist besiegten sie sich selber. Vielleicht ist die Politik der ruhigen Hand doch nicht verkehrt, und Thomas Schaaf kann seinen Vertrag bis 2012 fortsetzen, vorrausgesetzt, Werder bleibt erstklassig, das Spiel gegen Gladbach am nächsten Spieltag könnte weitere Hinweise liefern.
Ich glaube nicht, dass schon vom gelungenen Klassenerhalt gesprochen werden darf. Der Verein steckt weiter in der Krise. Stuttgart spielt momentan nicht schlecht. Der Kampf um den Abstieg geht auf jeden Fall noch weiter.