Am gestrigen Tag vermeldete das Weiße Haus (Amtsitz des US-Präsidenten) einen Eingang eines Briefes, welcher anscheinend von Gaddafi selber geschrieben wurde. Dieser Brief richtete sich direkt an US-Präsidenten Obama, berichtet die New York Post. Der Brief soll in einem plumpen Englisch verfasst sein, der US-Präsident soll als „unser Sohn Obama“ angesprochen sein. Der Brief soll drei Seiten umfassen, Gaddafi soll eine umgehende Beendigung des „ungerechten NATO-Krieges“ gegen Libyen fordern.
„Wir wurden mehr moralisch verletzt als körperlich“, soll Gaddafi den Brief einleiten. Aber egal was passiere, Obama bliebe auf immer „unser Sohn“. Zudem wünsche Gaddafi eine weitere Amtszeit unter Obama. Der Sprecher des Weißen Hauses, Jay Carney, gab bekannt, dass Gaddafi wohl öfter Briefe an Obama verfasst habe, im Durchschnitt erhielte der US-Präsident einmal monatlich einen Brief vom Revolutionsführer.
Die Antwort der US-Administration erfolgte nicht per Brief, sondern per Statements an die US-Presse. So machte US-Außenministerin Clinton deutlich, dass Gaddafi von der Macht entfernt werden müsse. Derweil erklärte FBI-Chef Robert Mueller, dass Terroristen aus Libyen (zugleich Gaddafi-Anhänger) in die USA eingereist sein könnten; im Land der permanenten Terror-Warnung geht diese vielleicht unter.
Unterdessen halten die Kämpfe in Libyen unvermindert an, am gestrigen Tag hat die NATO aus Versehen einen Track der Rebellen bei Ajdabiya angegriffen, insgesamt 13 Rebellen sind bei diesem Angriff ums Leben gekommen. Dies ist der dritte nachweisliche Moment eines so genannten „Friendly-Fire“.
In der besagten Stadt Ajdabiya und in Brega gehen die Kämpfe gehen weiter, noch haben weder die Rebellen, noch Gaddafi-treue Truppen die Oberhand gewinnen können. Das US-Finanzministerium hat derweil das Vermögen von Gaddafi in den USA, immerhin 34 Milliarden Dollar, eingefroren.
Der türkische Ministerpräsident Erdogan hat inzwischen verlautbaren lassen, dass Verhandlungen zwischen beiden Seiten nächste Woche in Katar geführt werden sollen mit dem Ziel eines Waffenstillstandes. Am gestrigen Tage ist ein Flüchtlingsboot in der Nähe der italienischen Insel Lampedusa gekentert, zwar wurden 58 Flüchtlinge gerettet, doch es steht zu befürchten dass über 150 Menschen ertrunken sind.