Eine neue Studie (Global Hunger Index, erstellt von Welthungerhilfe, International Food Policy Research und Concern Worldwide) kommt zum Ergebnis, dass die Zahl von Hunger Betroffenen weiter angestiegen ist, knapp eine Milliarde Menschen leiden an Mangelernährung. Insbesondere die Mangelernährung von Kindern hat katastrophale Auswirkungen. Nahezu die Hälfte aller betroffenen Menschen sind Kinder unter 18 Jahren.
Die am stärksten betroffenen Staaten sind solche aus Südasien (wie Indien oder Kambodscha) und die Staaten südlich der Sahara (hier insbesondere Tschad, Eritrea und Demokratische Republik Kongo), insgesamt sei die Lage in 29 Staaten alarmierend. Demnach sterben weltweit 2,2 Millionen Kinder pro Jahr an Hunger. Gerade Kinder, die in ihren ersten zwei Lebensjahren vom Hunger gezeichnet sind, haben mit den Folgen zu kämpfen. Selbst bei verbesserter Nahrungslage entwickeln sich diese Kinder schlechter.
Trotz des artikulierten Zieles der UN, den weltweiten Hunger bis 2015 halbieren zu wollen, hat sich die Versorgungslage der Menschen in neun Ländern nochmals verschlechtert (z.B. Nordkorea), gerade die Demokratische Republik Kongo hat einen Anstieg von 65 % mehr Hungernden verzeichnen müssen.
Zu den Ursachen zählen unter anderem die Armut in diesen Regionen, die instabile politische Lage und der Welthandel, der im Wesentlichen von den Industrienationen beherrscht wird; während Entwicklungsstaaten angehalten werden, Handelsbarrieren und Subventionen abzubauen, subventionieren die Industriestaaten ihre Agrarerzeuger, was zur Folge hat, dass Lebensmittel aus den Industrienationen unschlagbar günstiger sind als einheimische Produkte. Die Finanzkrise und der Anstieg der Lebensmittelpreise verschärfen die Lage der Menschen, die vom Hunger bedroht sind.
Angesichts der dramatischen Lage fordern die Macher der Studie, gerade bei Schwangeren und Kindern die Hungerhilfe zu forcieren. Die Studie wurde im Rahmen des Welternährungsgipfels in Rom präsentiert, welcher seit Montag in Rom tagt und die Bekämpfung des Hungers auf die Agenda gesetzt hat.