Nach den Präsidentschaftswahlen am 16. April eskaliert die Gewalt im bevölkerungsreichsten Staat Afrikas, Nigeria; der amtierende Präsident Jonathan Goodluck errang mit ca. 59 % der abgegebenen Stimmen den Wahlsieg. Doch nach Verkündung der Wahlergebnisse eskalierte die Gewalt in Nigeria, nach Aussage von Menschenrechtsorganisationen seien bislang über 200 Menschen umgekommen. Tausende Anderer befinden sich nach Aussage des Roten Kreuzes auf der Flucht.
Selbst Herausforderer und zweitplatzierter der Wahlen, der ehemalige General Muhammadu Buhari, rief die Bevölkerung zur Besonnenheit auf. Die Struktur des bevölkerungsreichsten Staates in Afrika (ca. 151 Millionen Einwohner) ist äußerst heterogen, alleine über 500 Sprachen werden in Nigeria gesprochen. Zudem ist der Norden mehrheitlich muslimisch geprägt, während im Süden des Bundesstaates die Christen die Mehrheit darstellen.
Bislang sollen 50.000 Menschen sich auf der Flucht Richtung Norden befinden. Die politischen Konflikte werden durch konfessionell-ethnische Konflikte gesteigert. Genau diese Sorgen begleiten den Staat Nigeria seit der Unabhängigkeit 1960. Schon 1970 kam es zu so genannten Biafra-Krieg, als Sezessionisten versuchten einen unabhängigen Staat Biafra im Süden des Landes proklamieren wollten. Nach verschiedenen Quellen sind im besagten Konflikt bis zu 2,5 Millioenen Menschen umgekommen.
Im vorliegenden Konflikt versuchen Sicherheitskräfte per harter Hand die Situation zu beruhigen, alleine in der Stadt Kaduna sollen 1000 Menschen inhaftiert worden sein. Inzwischen sei die Lage in Kaduna ruhig, in den vergangenen zwei Tagen kam es hier zu pogromartigen Ausschreitungen.
Und wie immer gibt es Stimmen, die Wahlfälschungen festgestellt haben wollen, insbesondere im Süden des Landes hätte es Wahlmanipulationen gegeben. Doch internationale Wahlbeobachter haben bislang keine Anzeichen für Wahlfälschungen entdeckt haben. Es bleibt zu hoffen, dass die Lage in Nigeria nicht weiter eskaliert, schon jetzt rebellieren etliche Gruppen (vor allem Im Nigerdelta) im Land.