Der UN-Sicherheitsrat hat sich zu einer außerordentlichen Sitzung in New York eingefunden, das mächtigste Organ der UN berät über mögliche Schritte gegenüber Gaddafi. In einer Resolution wird ein Handelsembargo gegen das Regime von Gaddafi gefordert. Darüber hinaus soll die Reisefreiheit libyscher Machthaber eingegrenzt werden, auch das Einfrieren von Guthaben auf ausländischen Banken wird erwogen. Die weitreichendste Forderung ist die Ausschreibung von Muammar Gaddafi aufgrund von Verbrechen gegen die Menschheit, er solle dem Kriegsverbrechertribunal in Den Haag übergeben werden. Die Resolutionen kommen aus den Staaten Großbritannien, Frankreich, Deutschland und den USA.
Derweil halten die Unruhen in der Hauptstadt Tripolis an, am Freitag hätten mehrere Demonstrationen in Tripolis stattgefunden. Der UN-Sicherheitsrat geht davon aus, dass im Zuge der 10 tägigen Unruhen über 1000 Menschen getötet wurden. Im Osten Libyens halten die Aufständischen ihre Kontrolle aufrecht. Gaddafi hat in einer Fernsehansprache die Niederschlagung der Unruhen angekündigt, man werde Notfalls die Waffendepots für die Sicherheitskräfte öffnen. Sein Sohn Saif al-Islam sieht in einer späteren Ansprache das Terrornetzwerk Al-Kaida für die Unruhen verantwortlich.
Es gibt Berichte, wonach Gaddafi seine Unterstützer mit Waffen versorgt. In Tripolis wurden Checkpoints errichtet die von Unterstützern von Gaddafi kontrolliert werden. Obwohl tausende Nicht-Libyer inzwischen außer Landes gebracht wurden sitzen immer noch hunderte Fachkräfte im Land fest. Viele Staaten, wie Ägypten und Tunesien, unterstützen indirekt die Aufständischen in Libyen, indem sie Hilfsgüter und Ärzte in die aufständischen Regionen entsandt haben. Die Grenze zu Tunesien ist dicht, hier sind rund 3000 Tunesier und Ägypter gestrandet. Schon am Freitag unterzeichnete Präsident Obama eine Anweisung, wonach das Guthaben libyscher Machthaber eingefroren wurde. Die Kämpfe dauern in Libyen weiter an und für Gaddafi wird es immer enger.