Das Parlament Serbiens hat eine Resolution verkündet, welche eine Entschuldigung für das Massaker von Srebrenica beinhaltet. Danach hätte die Republik Serbien das Massaker im Vorfeld verhindern müssen. Eine große Mehrheit des serbischen Parlaments hat dieser Resolution zugestimmt. Dennoch wird ausdrücklich betont, dass das Massaker keinen Genozid darstellt.
Im besagten Massaker wurden 1995 ca. 8000 Menschen aus Bosnien getötet, größtenteils bosnische Muslime. Das Kriegsverbrechen wurde von Truppen der bosnischen Serben, vielmehr deren Milizen, verübt. Die Resolution verneint aber den Charakter des Völkermordes, wie z.B. vom Internationalen Gerichtshof in Den Haag formuliert wird. Die nationalistischen Parteien bezeichnen die Resolution als Schande, es müssten auch die Kriegsverbrechen der Kroaten und Bosnier an Serben untersucht und zur Sprache gebracht werden. Bis vor kurzem hat Belgrad gar das Massaker als nicht wahr betrachtet. Die Richtungsänderung wird im Zusammenhang des Wunsches der aktuellen Regierung gedeutet, die Regierung der Republik Serbien möchte in die EU aufgenommen werden.