Der russische Premierminister Vladimir Putin ist für zwei Tage zu Staatsbesuch in Indien. Gegenstand seines Besuches sind mehrere Verträge über nukleare Ausrüstung zur zivilen Nutzung sowie eine Vereinbarung zur Lieferung von millitärischem Equipment. Indien bezieht einen großen Teil seiner Waffenausrüstung (Luftwaffe, Marine) aus Russland.
Der Wert der Vereinbarung wird beiderseits mit 10 Milliarden Dollar beziffert. Zusätzlich soll der Handel beider Staaten, der sich momentan auf acht Milliarden Dollar pro Jahr beläuft, ausgebaut und intensiviert werden. Gegenstand der Handelsvereinbarung sind Lieferungen von reaktorfähigen Brennelementen und der Bau von mehreren Atomkraftwerken, um den Energiehunger des Subkontinents stillen zu können. Zusätzlich sollen Netzelemente für die mobile Kommunikation geliefert werden.
Im militärischen Bereich soll ein russischer Flugzeugträger modernisiert und an die indische Marine ausgeliefert werden. Zusätzlich sollen die Gespräche die Pläne über die Lieferung von Armeetransportflugzeugen vertiefen. Die bilateralen Beziehungen sind auch geostrategisch interessant. Beide Staaten stehen in Konkurrenz zur regionalen aufstrebenden Macht, der Volksrepublik China. Auch andere Staaten, insbesondere die USA und Deutschland, sind an der wirtschaftlich aufstrebenden Wirtschaftsmacht Indien interessiert. Auch Deutschland hat seine Handelsbeziehung durch Staatsbesuche der Bundeskanzlerin Merkel aufpeppen können. So betrugen die deutsche Exporte nach Indien 8,2 Milliarden Euro (2008), Importe aus Indien hatten einen Gesamtwert von 5,2 Milliarden Euro. Dieses Handelsvolumen (13,4 Milliarden Euro in 2008) soll in 2012 auf 20 Milliarden Euro erhöht werden.