In Griechenland haben 300 Arbeiter mit einem nordafrikanischen Migrationshintergrund erfolgreich ihren sechswöchigen Hungerstreik beendet, die Regierung in Athen hatte zuvor signalisiert einen Kompromiss mit den Hungerstreikenden zu suchen. Die 300 Hungerstreikenden, die in Griechenland schon seit Jahren leben und eine Arbeitsstelle vorweisen können, waren unmittelbar von einer Abschiebung bedroht. Griechenland selber wird seit Monaten von vielen Migranten aufgesucht, im Grunde ist Griechenland eine der wenigen verbleibenden Einreisemöglichkeiten für Migranten. Griechenland hat die europäische Frontex (Europäische Agentur für die operative Zusammenarbeit an den Außengrenzen) um Hilfe gebeten, man erwägt gar den Bau eines Grenzzauns an der türkischen Grenze.
Auch im Zuge der Unruhen in Nordafrika befürchten europäische Staaten, wie Italien, Griechenland und Spanien, einen Ansturm von Flüchtlingen. Zuvor hatte man Abkommen mit den Diktatoren abgeschlossen, diese schlossen ihre Grenzen für Migrationswillige. Nun sind genau diese Grenzregime gefährdet, auf der anderen Seite ertrinken alljährlich hunderte von Menschen im Mittelmeer.
Die Hungerstreikenden in Griechenland halten sich hingegen seit Jahren im Land auf, sie waren entwederAsylsuchende, oder hatten eine befristete Aufenthaltsgenehmigung. Über 100 der Hungerstreikenden mussten ins Krankenhaus gebracht werden, vielfach hatten sie akute Probleme mit den Nieren. Die Regierung hatte signalisiert, die Aufenthaltsgenehmigungen jeweils um sechs Monate verlängern zu wollen, man behät sich das Recht der Einzelfallentscheidungen vor. Diese Entscheidung beeinflusst aber nicht die gesamte Migrationspolitik Griechenlands, hier werden (ähnlich wie in Deutschland) 99 % der Asylgesuche abgelehnt. UN-Beauftragter Manfred Novak kritisierte die Situation der Asylsuchenden, diese leben meist abgesperrt unter menschenunwürdigen Zuständen.