Eine Studie des kriminologischen Instituts Niedersachen zeigt eine stetig steigende Gewalt gegenüber Polizisten seit 2005 auf. Polizisten wurden mittels Fragebögen über Erfahrungen mit Gewalt im Berufsalltag befragt. In dieser Studie wurden jegliche Übergriffe auf Polizisten festgehalten, also auch Handgreiflichkeiten und Beleidigungen.
Zudem waren einige Fragen des Fragebogens, an dem sechs Bundesländer und die Bundespolizei nicht teilnahmen, auf das Privatleben und Kindheit der zu Befragenden gerichtet. Dieses könnte ein Wunschergebnis beeinflussen. Nachdem diese Kritik laut wurde, wurden ein paar Fragen geändert. Hierbei werden natürlich die Situationen, in denen diese Gewalt gegenüber Polizisten ausgeübt wurde, nicht erläutert. So wurden zusammenhangslos Beleidigungen gegenüber einem Streifenpolizisten und Schläge eines sich wehrenden Demonstranten in diesen Studien-Topf geworfen.
Außer Acht werden auch mögliche Gründe für diese ansteigende Gewalt genannt. Naheliegend ist, das im Gegenzug die Gewalt der Polizisten auch zugenommen hat, man erinnere sich an das Video vom 1.Mai, bei dem deutlich zu sehen ist wie ein Polizist einem am Boden liegendem Demonstranten beim Vorbeilaufen ins Gesicht tritt.
Als besonders bitteren Nachgeschmack dieser schon wenig sagenden Studie wurde festgestellt, dass die Gewalt zunehmend von Jugendlichen und Minderjährigen ausgeht. Auch hier werden mögliche Gründe für diesen Trend nicht genannt.
Natürlich kann bei solchen erschreckenden Studien nur eine Strafmaßnahmenverschärfung die Folge sein. Hierfür sprach sich sogleich nach Veröffentlichung der Studie die Volksparteien CDU und SPD aus. Wieso sollte man das Problem den auch an der Wurzel packen, wenn man das Strafmaß erhöhen kann? Die Verrohung der Gesellschaft, bei gleichzeitig abnehmender Kriminalität? Politiker sollten aufhören, Wahlkampfgetöse von sich zu geben, wenn dieses der Gesellschaft nicht hilft, Medien sollten zudem auch mal solche Studien kritisch hinterfragen und Polizisten, die jeden Tag ihr Leben aufs Spiel setzen, angemessen entlohnt werden.
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