Eine massive Netzattacke hat das Internet in Burma lahm gelegt, die Attacke wird durch so genanntem Distributed Denial of Service DDoS (Verteilte Dienstblockade) verursacht. Die Server in Burma sind völlig überlastet. Experten vermuten, dass eine Reihe von infizierten Rechnern in Burma das Chaos verursachen, hier wirkt ein so genanntes Botnet („versklavte Rechner“, die ihrerseits das Netz angreifen). Der Angriff selber sei über mehrere Server im Ausland erfolgt, eine genaue Lokation war bislang nicht möglich. In Burma werden am 7. November die ersten Wahlen seit 1990 statt finden, ausländische Journalisten und Wahlbeobachter bleiben ausgeschlossen und dürfen nicht ins Land einreisen.
Insgesamt 37 Parteien werden am 7. November um die Gunst von 29 Millionen Wählern buhlen, internationale Beobachter argwöhnen, dass knapp zweidrittel aller Kandidaten aus dem Militär stammen oder diesem freundlich gesonnen sind. Ob nun das eigene Militär, die die eigentliche Macht in Burma inne hat, die Cyberattacke gestartet hat, darf bezweifelt werden, auch wenn westliche Beobachter vermuten, dass die Junta eine unliebsame Berichterstattung vermeiden will. Denn zu groß und zu massiv ist die Attacke auf das Internet in Burma, die Wirtschaft leidet schlicht zu sehr.
Die Attacke hätte am 25. Oktober angefangen, in den vergangenen 48 Stunden ist das Internet in Burma nahezu lahm gelegt. Die so genannte DDos Attacke bei Firmen ist keine Seltenheit, aber ein Angriff auf ganze Staaten ist schon außergewöhnlich. Dr. Craig Labovitz von Arbor Networks berichtet, dass das Netzwerk in Burma eine Datenübertragungsrate von 45 Mbits per Sekunde erreichen kann, in der Spitze schossen aber 10.000 bis 15.000 Mbits per Sekunde auf das Netzwerk ein, mehrere hundert mal mehr an Datenmengen, als das Netz in Burma fähig ist weiterzuleiten. Die nationale Telekommunikationsbehörde Yadanapon Teleport hat wichtige Rechner vom Netz getrennt, sie wisse auch nicht, ob der Zugang am Wahltag verfügbar sein werde.
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