Seit dem 5. August waren die 33 Bergbauarbeiter in der San Jose Mine in Chile verschüttet, nun wurden die ersten 13 Bergleute aus der verschütteten Mine an die Oberfläche geholt, die restlichen sollen innerhalb von eineinhalb Tagen gerettet werden. Als erster Kumpel wurde Florencio Avalos um 0:10 Uhr Ortszeit (4:10 Deutscher Zeit) an die Oberfläche gebracht. Spontan haben anwesende Verwandte, Rettungskräfte und Journalisten angefangen zu klatschen. Avalos wurde von seiner Familie in Empfang genommen, kurz darauf wurde er vom chilenischen Präsidenten Sebastian Pinera umarmt.
Als zweiter Bergbauarbeiter wurde der einzige nicht-chilenische Minenarbeiter Carlos Mamani (aus Bolivien) an die Oberfläche geholt, Mamani erhielt prompt in einer Fernsehanrede Glückwünsche vom bolivianischen Präsidenten Morales ausgerichtet. Zuvor hatten die Rettungskräfte einen Schacht von 624 Meter in die Tiefe treiben können, anschließend wurde die so genannte Phoenix-Kapsel installiert. Eine Abfahrt und zurück dauert ca. 1,5 Stunden, bislang wurden 13 Bergbauarbeiter gerettet. Präsident Pinera bezeichnete die Rettungsaktion als Wunder. Der chilenische Gesundheitsminister Jaime Manalich bestätigte die reibungslose Rettung durch die Kapsel. Die geretteten Bergbauarbeiter werden vor Ort medizinisch untersucht, anschließend werden sie per Hubschrauber in die nächstgelegene Stadt Copiapo in ein Krankenhaus eingeflogen.
Allem Anschein nach befinden sich die Bergbauarbeiter, die immerhin länger als zwei Monate in der verschütteten Mine ausharren mussten, in einem guten gesundheitlichen Zustand. Während der Fahrt an die Oberfläche haben die Bergbauarbeiter einen Anzug wie in der Raumfahrt, tragen müssen, der sämtliche vitale Funktionen (wie Sauerstoffsättigung, Herzpuls etc) überprüfte. Bislang wurden der älteste Bergbauarbeiter (Mario Gomez, 63 jahre alt) und der Jüngste (Jimmy Sanchez, 19, der erst seit fünf Monaten in der Mine gearbeitet hat) befreit. Als erster wurde Avalos an die Oberfläche gebracht, weil man den vermeintlich Stabilsten (psychisch wie physisch) ausgesucht hatte, um im Falle eines Steckenbleibens die Schwächeren zu verschonen. Anschließend wurden die schwächsten Bergbauarbeiter gerettet.
Das glückliche Ende der Rettungsaktion soll auch dadurch sicher gestellt werden, dass alle acht Fahrten die Vorrichtung mit der Phoenix-Kapsel technisch überprüft wird. Der älteste Bergbauarbeiter Gomez liess es sich nach der Befreiung nicht nehmen, die Bergbaugesellschaft zu ermahnen, die Mine zu modernisieren. Präsident Pinera bedankte sich bei allen Beteiligten und rief zur Einheit auf, Chile könne geeint Wunder vollbringen. Am Donnerstag soll die Rettungsaktion abgeschlossen werden.