Die Flut in Pakistan erreicht zusehends auch die südlichen Provinzen des Landes, für die Provinz Sindh hat die pakistanische Regierung den Roten Alarm ausgelöst. Bislang sind in der größten Flutkatastrophe in der Geschichte Pakistans über 1600 Menschen gestorben. Die Sindh-Provinz (an der Grenze zu Indien und am Indischen Ozean) ist für Pakistan die Kornkammer des Landes, die Bevölkerung in der 40 Millionen Provinz lebt hauptsächlich von der Landwirtschaft. Nach den verheerenden Zerstörungen im Nord-Westen von Pakistan droht auch der Süden in den Fluten des Indus Flusses in den Fluten unter zugehen. Derweil wird in Pakistan die Kritik an der Regierung laut, Präsident Asif Ali Zardari ist trotz der Katastrophe zu Staatsbesuch in Großbritannien.
Die Regierung ist trotz der Kritik nicht untätig, hunderttausende Menschen entlang des Indus wurden evakuiert. Premierminister Raza Yousuf Gilani hat unterdessen um internationale Hilfe gebeten. Bislang sind 14 Millionen Menschen von den Fluten betroffen, 650.000 Häuser wurden zerstört, 10.000 Rinder sind ertrunken und 557.000 Hektar Hektar Anbauland sind überflutet. Premierminister Gilani macht deutlich, dass aufgrund der Überschwemmung die Versorgungslage in Pakistan über den Winter sich dramatisch zuspitzen könnte.
Derweil gibt es immer noch Regionen in Pakistan, insbesondere in den schwer zugänglichen Gebieten im gebirgigen Nord-Westen des Landes, die bislang von jeder Hilfe abgeschnitten sind. Die pakistanische Regierung verspricht allerdings, mehr Armee-Hubschrauber einzusetzen, um diese Gebiete zu versorgen. Dringend benötigt werden sauberes Trinkwasser und eine medizinische Versorgung. Auch die indische Seite der Kaschmir-Region ist von den Überflutungen betroffen. Noch ist die Monsun Zeit nicht vorbei, weitere Regenfälle werden erwartet.
Präsident Zardari wird unter dessen heftigst kritisiert. Der Präsident spricht zwar auch von der Flut in Pakistan, doch hauptsächlich scheint Zardari auf seinem Staatsbesuch in Großbritannien um andere politische Themen sich zu kümmern. So versucht er die Pakistan-stämmigen Briten für seine Party gewinnen zu wollen, oder spricht mit Premier Cameron über den Kampf gegen den Terrorismus.