Der ehemalige US-Präsident Jimmy Carter ist zu Besuch auf Kuba, seine Reise wird drei Tage dauern. Seine Absicht besteht nach eigener Aussage in der Entspannung der Beziehungen zwischen den USA und Kuba. Carter folgt einer Einladung der kubanischen Regierung, der Besuch wird als private Reise deklariert um keine diplomatischen Verwicklungen auszulösen. Die Freilassung von Alan Phillip Gross steht beim Besuch von Carter im Vordergrund.
Alan Phillip Gross ist Sozialarbeiter, als solcher hat er Entwicklungsarbeit für die jüdische Gemeinde auf Kuba gearbeitet, er hat Internetverbindungen für sie eingerichtet. Die kubanische Justiz hat am 12. März diesen Jahres Gross aufgrund des Vorwurfes der Spionage zu einer Haftstrafe von 15 Jahren verurteilt. Die Verhaftung hat die Nicht-Beziehung beider Länder deutlich belastet.
Die USA haben ihren Standpunkt deutlich klar gemacht, so lange Gross inhaftiert bleibt, werde sich die Beziehung beider Staaten nicht verbessern. Der 86 jährige Carter wird am heutigen Dienstag Kubas Staatchef Raul Castro besuchen. Seit dem Umsturz der Batista-Diktatur 1959 ist kein US-Präsident, noch ein Ex-Präsident außer Carter, zu Staatsbesuch nach Kuba gereist. Jimmy Carter befand sich schon 2002 auf einer ähnlichen Reise auf Kuba, damals forderte er die Umsetzung von Menschenrechten in Kuba im Gegenzug für die Lockerung des US-Embargos.
Das Handels- und Finanzembargo gegen Kuba wurde von den USA eingesetzt, als das kubanische Regime Unternehmen wie United Fruit enteignet hatte. Seit 1992 ist das Embargo als Gesetz festgeschrieben (Cuban Democracy Act). Damit ist dieses Embargo das längste in der Weltgeschichte.