Bundeskanzlerin Angela Merkel hat auf dem aktuellen Gipfeltreffen einen Kompromiss für eine finanzielle Hilfe für Griechenland erreichen können. Noch am Wochenbeginn plädierte die deutsche Bundesregierung für eine strikte Nichteinmischung der EU im Rahmen einer finanziellen Beihilfe für das krisengeschüttelte Griechenland. Nun soll, unter Auflage strenger Vorgaben, eine finanzielle Beihilfe der EU gewährt werden. Zeitgleich soll der IWF (Internationaler Währungsfond) mit ins Boot geholt werden. Dieser Kompromissvorschlag kommt den deutschen Interessen entgegen, da keine direkten Gelder ad hoc zugesagt werden, die europäischen Interessen werden gewahrt, da die EU sich als handlungsfähig darstellt und den Euro als Gemeinschaftswährung vorgibt zu stützen und Griechenland selber erhält die wichtigen Signale für die internationalen Märkte, um sich weiterhin mit Krediten versorgen zu können.
Dabei wird die Bundeskanzlerin zusehends als eiserne Lady wahrgenommen, was unter den europäischen Nachbarn einige fremdelnde Emotionen auslöst. Zwar hat sich die deutsche Position größtenteils durchsetzen können, nun stellt sich die Frage zu welchem Preis. Die notwendige Solidarität unter den Euro-Ländern wird durch diese Vorgehensweise nicht gefördert werden. In Diplomatenkreise ist gar vom deutschen Diktat die Rede.
Noch schlummern weitere Länder mit ähnlichen Problemen wie Griechenland. Aktuell spitzt sich die Schuldenkrise in Portugal zu. Aber auch Länder wie Spanien und Irland haben ähnlich gelagerte Probleme. Eine grundlegende Reform, ein Notfallplan für den Fall eines Staatsbankrottes liegt nicht vor. Ein Manko welches die Euroländer einholt. Eine Gemeinschaftswährung ohne Berücksichtigung solcher Eventualitäten muss zwangsläufig Probleme dieser Art provozieren.
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