Sex und die Kirche- der Missbrauch in der katholischen Kirche

Eine Serie von Enthüllungen erschüttert die katholische Kirche. Innerhalb weniger Tage wurden  unappetitliche Details bekannt. Prügelorgien und sadistische Quälereien im Kloster Ettal, von Mönchen an Klosterschülern, waren in den fünfzigern an der Tagesordnung. Zudem sind auch jüngere Vorfälle  aus dem Jahr 2005 Gegenstand staatsanwaltlicher Untersuchung.

Auch die berühmten Domspatzen aus Regensburg sind scheinbar in den vergangenen Jahren Opfer pädophiler Angestellter der katholischen Kirche gewesen.  Im Internat Etterzhausen habe der damalige Direktor in den fünfzigern Prügelstrafen verhängt. In diesem Zusammenhang habe es auch sexuelle Übergriffe an den Vorschülern gegeben. Dieses Muster, einerseits Gewalt und zusätzlich pädophile Übergriffe an den Schutzbefohlenen, wiederholt sich immer wieder, wie die Enthüllungen der letzten Tage beweisen. Hier haben katholische Priester ihren Sadismus mit sexuellen Neigungen verknüpft, nicht unübliche psychologische Aspekte. Weitere Vorfälle sind aus dem Bistum Passau bekannt geworden, in Burghausen seien Seminarteilnehmer von dem dortigen Direktor missbraucht worden.

Die Berichte lassen erahnen, welche Dimensionen diese Missbrauchsvorfälle annehmen und welche Dunkelziffer in der Realität vorhanden sein muss. Die Missbrauchsvorfälle sind keine deutsche Eigenart, vielmehr weisen die aufgedeckten Skandale in den USA 2007 undIrland 2009 darauf, dass die katholische Kirche ein institutionalisiertes Problem mit   hat. Die Geschichtswissenschaftlerin von Olenhusen hat nachgewiesen, dass sexuelle Übergriffe innerhalb der katholischen Kirche an Kindern schon im 19. Jahrhundert sich ereigneten.

Die Reaktion der Kirche, vollmundige Reue Bekenntnisse aber gleichzeitig das Verschweigen und Hinwegsehen über solche Vorfälle, stellt ein wiederkehrendes Element dar, ohne dass die katholische Kirche grundlegende Probleme anpackt und löst. Dieses Totschweigen stellt eine zusätzliche Verhöhnung der Opfer dar.

Der Vorsitzende derDeutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, verkündet, dass ein Fonds für Entschädigungszahlungen an Missbrauchsopfer nicht geplant sei. Zudem stünde die kirchliche Sexuallehre und das Zölibat nicht zur Diskussion. Eine wirksame Lösung dieses Problems scheint mal wieder in die Ferne zu rücken.

5 Comments
  1. Reply
    K.O. 10. März 2010 at 17:13

    Missbrauch ist aus meiner Sicht nicht das richtige Wort, es verharmlost die Zerstörung der Seele der Opfer, die oftmals ihr ganzes Leben darunter leiden. Es sind Kinder, denen diese Grausamkeiten angetan werden! Sie können sich nicht wehren, wissen nicht, wie sie sich verhalten sollen, können oder dürfen nicht darüber reden. Viele zerbrechen daran, oft erst Jahre später…

    • Reply
      waba 15. Mai 2010 at 18:58

      K.O. Sie haben völlig recht. Es wäre interessant zu erfahren wieviele Alkoholexzesse, Drogenkarrieren und Amokläufe auf sexuelle Übergriffe zurückzuführen sind.

  2. Reply
    nucki 13. Mai 2010 at 06:44

    Liebe katholische Kirchenfürsten,
    – wer schutzbefohlene Kinder und
    Jugendliche sexuell missbraucht ist ein
    Krimineller.
    – Wer diese Kiminellen schützt leistet
    Beihilfe zu kriminellen Handlungen.
    – Wer diesen Schutz von Kriminellen auch
    noch organisiert hat mit Jusus wohl
    deutlich weniger am Hut als mit der Gier
    nach Macht und Geld.
    Liebe katholische Christen:
    Überlegen sie einmal wieviele der zehn Gebote von den Kirchenfürsten wohl ge-
    halten wurden.

  3. Reply
    Daki 18. August 2010 at 16:31

    Ein Pädophiler und ein Kinderschänder haben genauso viel gemeinsam, wie ein heterosexueller Mann und ein Vergewaltiger von erwachsenen Frauen.
    Pädophil heißt lediglich das man auf Kinder steht, nicht das man Kinder vergewaltigt/missbraucht.
    Jeder 100. Kerl ist richtig pädophil, d. h. er steht nur auf Kinder, weitere 29%(manche Statistiken sagen auch 25%) der Kerle stehen mehrheitlich auf junge Mädchen.
    Wenn Pädophiler und Kinderschänder das selbe wären, würde das bedeuten, dass mindestens jedes 3. Kind ein Opfer ist, will heißen, dass die meisten Pädophilen ein Leben ohne Sex führen.
    Für diejenigen, die es sich noch nicht denken können, ich bin pädophil und auch ich hasse Vergewaltiger und Mörder von Kindern mehr als alles andere.

  4. Reply
    roulette system 23. August 2010 at 11:17

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    Ich denke das ist eh nur ne Modeerscheinung.

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