Nach dem gestrigen Großalarm auf britischen und US-Flughäfen lichtet sich der Nebel der widersprüchlichen Aussagen, inzwischen gilt Medienberichten zu Folge als gesichert, dass zwei Bomben auf Cargo-Flugzeugen der Firmen FedEx und UPS aus dem Jemen nach Chicago verschickt wurden: anscheinend waren die Ziele jüdische Synagogen. Das erste Flugzeug von UPS wurde in Großbritannien angehalten, das zweite der Firma FedEx auf dem Flughafen von Dubai. Die Pakete enthielten die Substanz Nitropenta, ein Sprengstoff, welcher in geringen Mengen als Arzneimittel Verwendung findet (ähnlich wie Nitroglyzerin). Nitropenta (oder auch PETN) ist auch im Plastiksprengstoff Semtex enthalten. Dieselbe Art von Sprengstoff wurde auf einem Anschlagsversuch 2009 in Detroit benutzt, der Anschlag wurde jedoch vereitelt. Auch der so genannte Schuhbomber Richard Reid versuchte 2001 diesen Sprengstoff im Flug zu zünden, Nitropenta ist nahezu geruchlos und ist schwer per Detektoren zu finden.
Entgegen der gestrigen Aussagen des FBI bestätigen Behörden aus den vereinigten Arabischen Emiraten, Großbritannien und den USA den Bombenfund in beiden Cargo-Maschinen. Die Geheimdienste stellen den Link eines Ablegers der Al-Kaida auf der arabischen Halbinsel her, genauer einer Zelle im Jemen. Aus Jemen werden derweil mehrere Hausuntersuchungen, Straßenblockaden und weitere Ermittlungen der jemenitischen Polizei gemeldet. Über den Transport der Bomben sei ein britischer MI6 Agent in Jemen unterrichtet worden, den Tip hätte er von saudischen Quellen erhalten.
Zur Zeit haben UPS und FedEx sämtliche Lieferungen aus dem Jemen unterbrochen, beide Unternehmen betonen, mit sämtlichen Behörden kooperieren zu wollen, bis die Vorfälle geklärt sind. Präsident Obama bezeichnete die Pakete als „glaubwürdige terroristische Bedrohung“. Seit den Anschlägen auf das World Trade Center 2001 befindet sich die US-Luftüberwachung im permanenten Alarmzustand, nach Bekanntgabe der Funde gestern wurden mehrere Maschinen an der Ostküste zu Flughäfen umgeleitet, um die Fracht genauer zu kontrollieren.Insbesondere Frachtmaschinen, welche aus dem Jemen kamen, wurden genauer unter die Lupe genommen.Daher nimmt es nicht Wunder, dass die erhöhte Alarmbereitschaft weiter aufrecht erhalten wird.