Es wird zunehmend ernster für Wikileaks, nun hat die Bank of America angekündigt, keine Überweisungen an Wikileaks vornehmen zu wollen. Die Begründung für diesen drastischen Schritt: „Wikileaks scheint in Aktivitäten verstrickt zu sein, …, die inkonsistent mit unserer Firmenpolitik für Überweisungen einhergeht.“ Im Gegenzug rufen die Macher von Wikileaks ihre Anhänger dazu auf, keine Geschäfte mit der Bank of America zu betreiben. Wikileaks hatte mit der jüngsten Veröffentlichung der Einschätzungen der US-Botschaften und des US-Außenministeriums für Furore gesorgt.
Schon zuvor hatten MasterCard, PayPal und andere Finanzinstitutionen angekündigt, nicht mehr mit Wikileaks kooperieren zu wollen, dafür wurden diese Firmen Opfer so genannter DDoS Angriffe, die von Hackern, die mit Wikileaks sympathisieren, ausgeführt werden; eine Gruppe nennt sich beispielsweise Anonymous.
Anfang der Woche wurde Wikileaks-Gründer Assange aus der Haft in London freigelassen, ihm werden Vergewaltigungen vorgeworfen. Assange seinerseits sieht sich einer „schmierigen“ Kampagne ausgesetzt, die aus Washington mit legalen, aber auch illegalen, Methoden geführt werde.
Eine nähere Begründung gab die Bank of America nicht an, dementsprechend brodelt die Gerüchteküche, ob die Regierung der USA dahinter steht. Vielleicht aber ist dies eine Entscheidung der Bank ohne politischen Druck, da Wikileaks angekündigt hatte, in der nächsten Serie der Enthüllung die Geschäftspraktiken der Banken (vor allem der US-Banken) zu veröffentlichen. Hier droht den Banken eine ähnliche Enthüllungssensation, und die Bank of America, immerhin eine der größten Banken der Welt, dürfte dabei ebenso wenig gut abschneiden, wie die aktuelle US-Administration.