Die Proteste der Rothemden in der thailändischen Hauptstadt Bangkok halten nun seit zwei Monaten an. Nun wurden am Samstag zwei Polizisten bei Anschlägen getötet, 12 Personen wurden verletzt. Der Zeitpunkt der Anschläge ist denkbar ungünstig, die thailändische Regierung bemüht sich den Konflikt auf dem Verhandlungsweg mit den Rothemden zu lösen. Hierzu hatte der thailändische Premier Abhisit eine so genannte Road Map erstellt mit der Aussicht auf vorgezogene Neuwahlen im September dieses Jahres.
Ein 35 jährige Polizist wurde getötet, als Unbekannte in der Nähe des Camps der Rothemden im Finanzviertel Ratschaprasong drei Granaten schmissen, fünf weitere Polizisten und drei Soldaten wurden zum Teil schwer verletzt. Auch Touristen seien von diesem Anschlag betroffen. Schon zuvor wurde bei einer Schießerei ein Polizist getötet, zwei weitere Polizisten sowie zwei Zivilisten verletzt. Der Sprecher der Polizei, Maj-Gen Thavornsiri, spricht von Gruppen, die an einer Deeskalation kein Interesse hätten.
Führende Köpfe der Rothemden bestreiten vehement eine Beteiligung an den Anschlägen. Stattdessen plädieren sie auf eine Beruhigung. Noch befinden sich tausende Rothemden im Finanzviertel, denen stehen massive Kräfte der Polizei und des Militärs gegenüber. Dennoch scheint der thailändische Premier Abhisit ernsthaft gewillt zu sein, den Konflikt friedlich zu lösen.
Die Rothemden verlangen nun eindeutige Termine zur Auflösung des Parlaments und die Bekanntgabe von Neuwahlen. Erst dann wollen die Rothemden ihre Blockade im Finanzviertel aufheben. Die Gegenseite der so genannten Gelbhemden (Anhänger von Abhisit, Gegner von Thaksin) erkennen wiederum die Road Map der thailändischen Regierung nicht an. Allem Anschein nach versuchen Unbekannte, die Situation vor Ort eskalieren zu lassen. Welche Gruppierung hinter den Anschlägen steckt, ist bislang nicht auszumachen.