Der Sudan kommt nicht zur Ruhe, Stammesangehörige der Rezeigat, ein arabisch sprechender Stamm, aus Darfur berichten, das die Südsudanesische Armee (SPLM/A) bei Gefechten 55 Menschen an der Grenze zwischen dem Darfur und dem Südsudan getötet hätten. Anlass hierfür seien Streitigkeiten über Weidefelder für Rinderherden gewesen. Verteter der südsudanesischen Region beschuldigen wiederum die Zentralregierung Sudans, sie hätte die Angriffe durchgeführt. Währenddessen verkündet die Wahlkommission , die Ergebnisse der Wahl vom 11. April bis 15. April am Montag bekanntgeben zu wollen.
Die Wahlen sind die ersten seit 24 Jahren im Sudan. Das Land hat mehrere Konfliktherde. Im Darfur kämpfen Vertreter der südsudanesischen Milizen Kräften aus dem Darfur, und Vertreter der Zentralregierung um die Vorherrschaft, 400.000 Tote und 2,5 Millionen Flüchtlinge sind das Resultat. Im Südsudan hingegen wurde 2005 ein Friedensvertrag geschlossen, die Region hat eine gewisse Autonomie. In 2011 soll ein Volksreferendum über die völlige Unabhängigkeit entscheiden. Dabei ist die Verteilung der Stämme im Vielvölkerstaat Sudan keineswegs homogen, die Bürgerkriege haben mehrere Millionen Binnenflüchtlinge zur Folge. Beobachter vermuten, dass die Wahlen im Großen und Ganzen die bestehende Zentralregierung und die Autonomiebehörde im Süden bestätigen werden.
In der Grenzregion zwischen den drei Bundesstaaten des Darfur und der Südregion sind Weideplätze und Wasser knapp, viele landwirtschaftlich orientierte Stämme konkurrieren um diese. Der Frieden, sofern wirklich praktiziert, ist sehr labil, ein Aufflackern der Kämpfe jederzeit möglich.