Hamburg (dts Nachrichtenagentur) – Der unter Korruptionsverdacht stehende ehemalige NDR-Fernsehredakteur Gerd R. hat auch für die Deutsche Bahn gearbeitet. Das teilte die Bahn heute mit. Herr R. sei von 2001 bis Anfang 2007 für das regionale Pressebüro der Deutschen Bahn in Hamburg tätig gewesen. Die Staatsanwaltschaft hatte heute im Rahmen der Ermittlungen gegen R. die Räume des Bahn-Büros durchsucht. Nach derzeitigem Erkenntnisstand geht es um Zahlungen von insgesamt rund 57.000 Euro. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft seien zum Anlass genommen worden, die Angelegenheit auch intern zu überprüfen, so die Bahn. Der NDR hatte R. im März vom Dienst suspendiert. Als Grund wurden offiziell „gravierende Verstöße des Mitarbeiters gegen arbeitsrechtliche Bestimmungen und Interessen des NDR“, angegeben. Dabei handelt es sich um nicht genehmigte Nebentätigkeiten und um sogenannte Medientrainings. Der Redakteur habe dies gegenüber dem NDR eingeräumt. Angeblich soll er von mindestens einer Firmengruppe Geld dafür genommen haben, dass er ihr Sendezeiten im Fernsehen verschafft hat. Ob er auch der Bahn gegen Geld Sendezeiten verschafft hat, ist unklar.