Für Millionen Arbeitnehmer in Deutschland steigt durch die Entscheidungen der schwarz-gelben Regierung offenbar die Steuer- und Abgabenlast. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung des Bundes der Steuerzahler, die für die „Frankfurter Rundschau“ erstellt wurde. Bei Alleinlebenden fällt die schwarz-gelbe Zwischenbilanz eindeutig negativ aus.
Alle haben weniger Netto. Das stärkste Minus haben mittlere Einkommen zu tragen. Für sie schlägt der höhere Krankenkassentarif voll zu Buche. Denn der fällt nur bis zur Beitragsbemessungsgrenze von 45.000 Euro im Jahr an. Wer mehr verdient, zahlt für das Gehalt über dieser Linie nichts mehr für das Gesundheitswesen. Doch zugleich profitiert er überproportional davon, dass er die Kassenbeiträge von der Steuer absetzen kann. Ein Unverheirateter ohne Kinder mit 60.000 Euro Jahreseinkommen zahlt 135 Euro mehr Krankenkassenbeiträge, spart aber dadurch 57 Euro an Steuern. Unterm Strich liegt sein Minus bei 78 Euro. Der positive Effekt auf die Steuerlast bringt umso mehr, je höher das Einkommen und damit der Steuertarif ist. Das erklärt, warum ein Single mit 150.000 Euro Jahresgehalt besser dasteht, als einer mit 40.000 Euro ? wenn auch nur geringfügig. Eingegangen in die Berechnungen sind die Folgen der zwei schwarz-gelben Reformen: die Erhöhung von Kinderfreibetrag und Kindergeld sowie der Anstieg des Krankenkassenbeitrages von 14,9 auf 15,5 Prozent. Nicht berücksichtigt wurde der wahrscheinliche Anstieg der Zusatzbeiträge. Nicht berücksichtigt wurden zudem Steuersenkungen, die noch die große Koalition beschlossen hat. Der Vergleich zeigt nur, was wirklich auf das Konto von Schwarz-Gelb geht.
Diese Meldung der dts Nachrichtenagentur aus Berlin wurde am 08.07.2010 um 01:00 Uhr mit den Stichworten DEU, Steuern, Familien übertragen.