Wegen eines Stromausfalls in einer Mastanlage mussten etwa 117.000 Hühner qualvoll sterben. Jetzt soll untersucht werden, ob den Betreiber die alleinige Schuld und somit auch die entstandene finanzielle Last trifft.
Am vergangenen Samstag führte eine, durch ein Gewitter verursachte, Störung im Umspannwerk von E.on Avacon in Haldensleben zu einem länger andauernden Stromausfall, wodurch unter anderem die Belüftungsanlage in sechs Hallen eines Hühnermastbetriebs in Bülstringen zum Stillstand kam. Da die Tiere länger als 30 Minuten ohne Frischluft ausharren mussten, erlitten etwa 117.000 Hühner einen qualvollen Erstickungstod. Der finanzielle Schaden des Betriebs beläuft sich auf rund 350.000 Euro.
Die Polizei will nun klären, ob der Betreiber allein für das Sterben seiner Tiere verantwortlich gemacht werden kann, da dessen Mastanlage zwar ein Notstromaggregat besitzt, dieses laut Polizeiangaben jedoch offensichtlich nicht funktionsfähig war. Des Weiteren soll untersucht werden, ob ein einziges Notstromaggregat für die Größe der Anlage im Normalfall ausreichend gewesen wäre.
Auch der Naturschutzbund hat sich bereits eingeschaltet und die Sicherheit des Mastbetriebs kritisiert, da es dort weder einen Bereitschaftsdienst noch eine Alarmanlage gebe, die den Tod der Tiere in einem solchen Notfall vielleicht sogar hätten verhindern können.