Der Fraktionschef der Linkspartei im Thüringer Landtag, Bodo Ramelow, rückte am Sonntag von der bisherigen Parteilinie ab, wonach der Kandidat von SPD und Grünen, Joachim Gauck, für die Linkspartei nicht wählbar ist. „Wenn Herr Wulff in den beiden ersten Wahlgängen keine Mehrheit bekommt, behalte ich mir vor, was ich im dritten Wahlgang mache“, sagte Ramelow dem „Tagesspiegel“. Das in der Linkspartei verbreitete Argument, als ehemaliger Chef der Stasi-Unterlagenbehörde sei Gauck nicht akzeptabel, lässt Ramelow nicht gelten.
Auch er kritisierte zwar, dass Gauck bisher lediglich als Aufklärer hervorgetreten sei, in seiner Funktion als Leiter der Stasi-Unterlagenbehörde und auch in der Auseinandersetzung mit der 68-er-Bewegung, nicht jedoch als Versöhner. „Wenn Herr Gauck den Willen hätte, mit uns ernsthaft zu reden, dann müssten wir uns dem Gespräch stellen“, betonte Ramelow.
Diese Meldung der dts Nachrichtenagentur aus Berlin wurde am 06.06.2010 um 18:10 Uhr mit den Stichworten DEU, Wahlen, Parteien übertragen.