Die Krankenstände in den deutschen Betrieben sind in den ersten sechs Monaten des Jahres 2010 auf den höchsten Halbjahresstand seit fünf Jahren geklettert. Die Arbeitnehmer fehlten in der Zeit von Januar bis Juni 2010 im Durchschnitt 3,58 Prozent der Sollarbeitszeit – das ist ein Anstieg um zehn Prozent gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum (3,24 Prozent der Sollarbeitszeit). Dies berichtet die Tageszeitung „Die Welt“ (Montagausgabe) unter Berufung auf die neuesten Statistiken des Bundesgesundheitsministeriums (BMG), die dem Blatt vorliegen.
Die Fehlquote im ersten Halbjahr 2010 entspricht 4,0 Arbeitstagen. Die Statistik erfasst die Krankenstände aller gesetzlich versicherten Arbeitnehmer. Arbeitsmarktexperten erklärten den Anstieg der Krankenstände vor allem mit der besseren konjunkturellen Situation, die im Allgemeinen dazu führe, dass die Beschäftigten im Krankheitsfall weniger Angst haben, den Job zu verlieren. Frauen waren laut der neuen BMG-Statistik mit 3,77 Prozent der Sollarbeitszeit deutlich häufiger krank als Männer (3,41 Prozent).
Diese Meldung der dts Nachrichtenagentur aus Berlin wurde am 19.07.2010 um 04:52 Uhr mit den Stichworten DEU, Gesundheit, Arbeitsmarkt übertragen.