Moskau (dts Nachrichtenagentur) – Die Piloten des Flugzeugs, mit dem der polnische Präsident Lech Kaczynski vergangenen April abgestürzt ist, standen bei der missglückten Landung offenbar unter erheblichem Druck. Wie heute bekannt wurde, soll sich der Chef der polnischen Luftwaffe angeblich im Cockpit der Maschine befunden haben. „Ich werde nicht leugnen, dass bis zur allerletzten Minute eine fünfte Person im Cockpit war“, sagte ein Ermittler im polnischen Fernsehen, der kurz darauf anfügte, dass es Lufwaffen-General Andrzej Blasik war, der sich einen Überblick über die Lage verschaffen wollte. Da der General sich bis zum Unglück im Cockpit befunden haben soll, mehren sich die Spekulationen darüber, dass der Pilot trotz widriger Bedingungen die Präsidentenmaschine landen sollte. Der russischen Agentur Ria Novosti sagte der Ermittler, dass man den Druck auch allein durch reine Präsenz erhöhen könne. Fluglotsen hätten den Piloten aufgrund der schlechten Witterungsbedingungen dazu geraten, auf dem Flughafen in Moskau oder in der weißrussischen Hauptstadt Minsk zu landen. Der polnische Präsident kam am 10. April beim Absturz des Flugzeugs in der Nähe von Smolensk ums Leben. Bei dem Unglück starben überdies seine Ehefrau und 94 weitere Passagiere.