Julia Lindig, das Theater und die Welt – ein Künstlerportrait in GT

Mit „Heroes“ soll ein Heldenepos die internationale Schauspielszene bereichern. Das ist einer deutschen Schauspielerin zu danken, die als Unternehmerin erfolgreich wurde, sich dabei aber immer treu blieb; sich – und der Schauspielerei: Julia Lindig.

Julia Lindig ist ein Brückentier, wie es der Regisseur Tobias Lenel einmal gesagt hat. Nach einem Leben als Schauspielerin, in dem sie u.a. mit Regisseuren, wie Philip Gröning, Thomas Brasch, Tom Tykwer gearbeitet hat, gründete sie die Internetagentur webdesign berlin und startete ihr erstes großes Projekt, die Schauspieler-Onlinesuchmaschine actorscut.com. http://www.actorscut.com

Zusammen mit ihren Freunden und Kollegen Inga Dietrich, Timo Sturm und ihrem Mann Alexander Manasse gründete sie im Jahr 2000 einen literarischen Salon und ließ den Ulysses von James Joyce vorlesen. Daraus entstand der berlin-bloomsday, der seit 2000 jedes Jahr am 16. Juni in Berlin stattfindet. Der einzige literarische Feiertag der Welt erhielt so auch einen Platz in Berlin und wurde mit Begeisterung von der literarischen Welt in Berlin aufgenommen. Jeder Bloomsday ist anders, und jeder der Beste, ist das Motto, unter dem die Truppe um Julia Lindig den Stoff unter die theatralische Lupe nimmt. Es darf experimentiert werden! Der Produktiondesigner Alexander Manasse (u.v.a. Lola rennt) liefert die Bühnenbilder und Räume und hat so z.B. bei einem der Bloomsday´s den Wasserturm in der Fidicinstraße in Berlin komplett in ein Buch verwandelt.

Nach dem erfolgreichen Start der Schauspielersuchmaschine folgten viele weitere Internetprojekte und die Idee, das neue Medium Internet mit zu gestalten, wurde Realität.

So ganz kann Julia Lindig das Theater aber nicht loslassen und so ist sie mittlerweile wieder viel unterwegs, um das Theater in ihrer eigenen Art neu zu erfinden.

Das neueste Projekt von Julia Lindig ist noch im Plan – aber schon ganz von der Spannung durchsetzt, die das ganze Leben dieser Ausnahmeschauspielerin prägt, die sich selbst immer treu und dem Schauspiel eine tief greifende Inspiration blieb:

Mit „Heroes“ soll nun ein echtes Heldenepos die deutsche Schauspielszene bereichern.

Wird dieser Plan wahr, so ist das Julia Lindig zu danken. Die Berliner Schauspielerin, die längst auch als Unternehmerin erfolgreich ist, zieht dieser Monate in die Welt – kehrt aus der Welt immer wieder heim. Nach Deutschland. Was sie mitbringt, ist Schauspiel. Und eine Idee: Ein Work-in-Progress entsteht aus der Verwebung des Nibelungenliedes mit dem kirgisischen Heldenepos Manas. Die Helden sind Menschen mit und ohne Behinderungen. Wer ist ein Held? Was macht einen Helden aus? Wie spricht der schöne und reiche Siegfried mit dem Krüppel, der am Rande der Welt lebt? Wer ist stark und wer ist in der Lage, sich weiter zu entwickeln? Der Satte, oder der, der einen täglichen Kampf lebt und das Lachen dabei nicht verlernt?

Wir sind sehr gespannt dieser Frage im Theater zu begegnen. „Heroes“ wird ein neues Erlebnis mit dem uns unbekannten Asien.

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