Die Grünen werfen Familienministerin Kristina Schröder (CDU) vor, sich zu wenig für Lesben und Schwule einzusetzen. „Die Bundesregierung vernachlässigt und ignoriert die Belange homosexueller Jugendlicher“, sagt der Grünen-Abgeordnete Kai Gehring mit Blick auf eine Anfrage an die Regierung, deren Antwort den Zeitungen der WAZ-Mediengruppe (Dienstagsausgabe) vorliegt. Daraus gehe hervor, dass der Bund keine Maßnahmen ergreife, um der Gewalt gegen lesbische, schwule und bisexuelle Jugendliche entgegenzuwirken.
Weiter kritisieren die Grünen, dass die Regierung sich unwissend stelle. So liegen dem Bund angeblich „keine statistischen Daten zur Rate der Suizidversuche bei lesbischen und schwulen Jugendlichen vor.“ Die Grünen verweisen auf eine andere Antwort der Regierung, die solche Zahlen enthält. „Das Desinteresse und die Ignoranz gegenüber fünf bis zehn Prozent der Jugendlichen ist beschämend und nicht hinnehmbar“, sagte Gehring. Er fordert einen nationalen Aktionsplan gegen Homophobie und Präventionsstrategien gegen Mobbing.
Diese Meldung der dts Nachrichtenagentur aus Berlin wurde am 19.07.2010 um 16:50 Uhr mit den Stichworten DEU, Parteien, Gesellschaft übertragen.