Das deutsche Glücksspielgesetz hat eine weitere Abstimmungsrunde im Bundesrat hinter sich gebracht und soll Mitte Juni verabschiedet werden. Die EU wird das neue Gesetz vermutlich ablehnen, da es nicht konform mit dem europäischen Dienstleistungsrecht ist. Avi Fichtner (Betreiber von www.spielbankendeutschland.com) kommentiert im Interview die Entwicklung des deutschen Glücksspielstaatsvertrags.
Frage: Eine Modernisierung des Glücksspielstaatsvertrags ist längst überfällig, zumindest, wenn es nach dem Willen EU geht. Welche Punkte kritisiert die EU am derzeitigen Stand?
Avi Fichtner: Die EU wünscht sich eine Liberalisierung des deutschen Marktes, wie es bereits in Ländern wie England, Österreich, Italien oder Spanien passiert ist. Es geht vor allem um das innereuropäische Dienstleistungsrecht, d.h. Glücksspielanbieter aus anderen europäischen Staaten dürfen nach deutschem Recht keine Leistungen in Deutschland anbieten. Dieses Ungleichgewicht möchte die EU Kommission gerne abschaffen. Es geht hier vor allem um innereuropäischen Wettbewerb.
Frage: Online Glücksspiel ist nun kein Thema, dass nur Deutschland allein betrifft. Wie gehen andere europäische Länder mit der Frage um, inwiefern Online Glücksspiel reguliert werden muss?
Avi Fichtner: Ich denke, alle europäischen Staaten durchlaufen einen eigenen Prozess hinsichtlich der Regulierung von Online Glücksspiel. Jedes Land scheint das nach seiner eigenen Facon zu tun. England und Österreich haben sich beispielsweise gleich zu Beginn für eine sehr marktorientierte Liberalisierung entschieden, was ich persönlich positiv bewerte. Allerdings sind die Einnahmen aus dem Glücksspiel sowohl für Österreich als auch für England auf einem niedrigeren Stand als vor der Regulierung.
Frankreich hat einen anderen Weg gewählt. Mit einer sehr strengen und für Anbieter teuren Gesetzgebung wird das Hauptaugenmerk auf Spielsuchtbekämpfung gelegt. Abkassieren möchte man aber weiterhin, wie die hohen Lizenzgebühren zeigen. Nur wenige Casinos interessieren sich für französische Lizenzen. Der Markt an unregulierten Casinos ist in Frankreich gerade wieder erwacht. Mir sind mindestens drei Anbieter bekannt, bei denen Franzosen in einem unregulierten Casino spielen können.
Die Deutschen beobachten den Prozess sehr genau und sehen: eine Regulierung bringt weniger Einnahmen. Die einfache Schlussfolgerung lautet: warum sollten wir überhaupt etwas verändern?
Frage: Wie wird das Thema also in Deutschland reguliert?
Es gibt eigentlich keine offizielle deutsche Version. In Schleswig-Holstein gilt ein sehr liberales Gesetz. Die übrigen Ländern wollen Lotto, Sportwetten, Live Roulette und Live Blackjack erlauben. Spielautomaten und Poker bleiben außen vor, d.h. unreguliert, da jeder bei unregulierten Anbietern spielen kann. Mit dem Höhenflug der Piraten ist das Thema Netzsperren vom Tisch. Deutschland lässt sich also auf ein ‘kontrolliertes‘ Abenteuer in Bezug auf einige Glücksspiele ein. Die Staatsmacht für Lotto Spiele soll erhalten blieben, das ist das eigentliche Ziel, weil dies der größte Markt ist.
Frage: Bergen Online Casinos nicht auch eine Gefahr im Bezug auf die Spielsucht? Findet in Online Casinos irgendeine Kontrolle statt, wie viel/wie lang ein Teilnehmer spielt, ist das technisch überhaupt möglich?
Die Kontrolle bleibt dem Spieler selbst überlassen. Jeder Spieler kann sich bei einem Online Casino sperren lassen. Es gibt einen Ethik Code, nachdem Online Casinos nach einer Sperre keine Wetteinsätze mehr annehmen dürfen. Auf regulierten Märkten gelten wesentlich schärfere Gesetze, die die Höhe der monatlichen Einzahlungen in alle regulierten Casinos limitiert, wie es z.B. in Belgien erfolgt.
Eine solches Gesetz müsste aber auch die Lottosüchtigen regulieren. Darüber wird aber nicht gesprochen, denn wir sprechen hier von Milliarden Einnahmen.
Frage: Der Glücksspielstaatsvertrag ist nach wie vor umstritten und hat schon mehrere erfolgslose Diskussionsrunden hinter sich. Welche Fraktionen stehen sich hier gegenüber?
Avi Fichtner: Einfache Antwort: das Monopol für Lotto soll so lange wie möglich aufrecht erhalten werden. Von Fraktionen kann man hier eigentlich nicht zu sprechen, denn SPD und CDU sind sich dahingehend einig. Man scheint sich darauf geeinigt zu haben, auf Zeit zu spielen. Dabei wird aber kein Poker gespielt. Eher Skat bei einem gemütlichen Bier.
Frage: Stichwort Online Casinos und Seriosität. Der Spieler in einem Online Casino hat keinerlei Kontrolle darüber, ob „hinter den Kulissen” auch alles mit rechten Dingen zugeht. Wie kann man sichergehen, beim Online Glücksspiel keinem schwarzen Schaf aufzusitzen?
Avi Fichtner: Das ist relativ einfach, für Deutschland immer jedoch nicht wirklich befriedigend: Man sollte nur in einem Casino mit europäischer Lizenz spielen. Wenn ein Casino offiziell auf Zypern, Malta oder den Island of Men registriert ist, kann man nicht viel falsch machen. Allerdings gibt es im Gegensatz zu regulierten Märkten nur einen Basisschutz und der Rechtsweg ist teuer.
Frage: Auf spielbankendeutschland.com stellen Sie Casinos in allen deutschen Bundesländern vor. Besuchen Sie jedes Casino persönlich, oder verlassen Sie sich dazu auf die Angaben dritter?
Ich komme viel in Deutschland rum und freue mich immer darauf, Casinos zu besuchen. In einigen Casinos war ich aber leider noch nicht. Ich muss dringend eine Reise in den Süden Deutschlands machen, hier verlasse ich mich zurzeit noch weitgenend auf die Urteiler dritter.
Frage: Haben Sie ein deutsches Lieblingscasino?
Ja, die Spielbank Am Alex in Berlin gefällt mir sehr gut. Ich mag die internationale Atmosphäre und die gute Aussicht.
Frage: Herr Fichtner, vielen Dank für das Interview!
Avi Fichtner
Agias Fylaxeos & Zinonos Rossidi 2
3082 Limassol
Zypern
E-Mail: hinweise@spielbankendeutschland.com
Homepage: http://www.spielbankendeutschland.com/
Telefon: +35725823320
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