Nach den gescheiterten Verhandlungen zwischen Banken und Sparkassen über die maximale Höhe der Abhebegebühren bei fremden Geldautomaten will der Bundesverband deutscher Banken (BdB) einseitig auf 1,95 Euro senken. Das berichtet die „Bild“ unter Berufung auf den BdB-Präsidenten Andreas Schmitz. „Die privaten Banken werden als Erste und bisher Einzige den Preis für Kunden von anderen Instituten auf höchstens 1,95 Euro begrenzen“, sagte Schmitz.
Der neue Preis werde ab Mitte Januar kommenden Jahres gelten. Die Institute würden jetzt zügig ihre Kunden drüber informieren. Schmitz weiter: „Wir fordern Sparkassen und Volksbanken auf, sich unserer Gebühr anzuschließen!“ Künftig werden Kunden von Sparkassen, Volks- und Genossenschaftsbanken beim Geldabheben an Automaten der privaten Banken wie zum Beispiel der Postbank und Commerzbank nur mit 1,95 Euro je Abhebung belastet. Weiterhin sprach sich Schmitz gegen eine wie von Bundesverbraucherschutzministerin Ilse Aigner angedrohte gesetzliche Regelung im Kampf gegen hohe Abhebegebühren bei fremden Geldautomaten aus. „Die große Keule des Gesetzgebers ist überflüssig. Eine privatwirtschaftliche Lösung ist immer sinnvoller als eine gesetzliche Regelung“, sagte Schmitz. Die Gebühren für Fremdabhebungen waren zu Beginn des Jahres massiv in die Kritik geraten, woraufhin sich das Bundeskartellamt eingeschaltet hatte. Die tatsächlichen Kosten einer Fremdabhebung betragen nach Einschätzung von Experten ungefähr 60 Cent. Aigner (CSU) drängt auf eine Senkung der Gebühren, die bei der Nutzung von Automaten anderer Institute im Schnitt bei mehr als fünf Euro liegt. Eine von den Verbänden vorgeschlagene Obergrenze von fünf Euro war beim Bundeskartellamt auf Ablehnung gestoßen. Bis Ende August müssen die Institute dem Bundeskartellamt einen Vorschlag machen, wie sie künftig die Fremdabhebegebühren regeln wollen.
Diese Meldung aus Berlin wurde am 25.08.2010 um 13:09 Uhr mit den Stichworten DEU, Finanzindustrie übertragen.