Bislang konnte man davon ausgehen, dass Macadamia-Nüsse aus Australien mit Endosulfan gespritzt waren. Kauft der Verbraucher diese Produkte, schadet er damit seinem Organismus und unterstützt die Erkrankung der Menschen, die damit arbeiten müssen, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Bauern erleiden Pestizid-Vergiftungen, die bis zur Krebserkrankung führen können. Das wird sich von nun an zum Glück ändern.
Die Stockholmer Konvention entscheidet über Herstellung und Gebrauch von Pestiziden. Endosulfan, ein Nervengift und unter anderem eingesetzt in der Schädlingsbekämpfung, wurde von der Konvention zum als für Mensch und Umwelt langlebigen Schadstoff erklärt. Es kann die Fortpflanzungsfähigkeit beeinflussen und Entwicklungsstörungen bei Föten, sowohl bei Tieren als auch beim Menschen, verursachen. Hingearbeitet wird derzeit auf ein globales Verbot der Chemikalie.
Für Endosulfan gibt es seit 1991 in Deutschland keine Zulassung mehr. Ein Sprecher der australischen Behörde für Schädlingsbekämpfungsmittel und Veterinärmedizin erklärte noch im August dieses Jahres, dass es keinen Beweis gibt, dass Endosulfan ein Risiko für Menschen in Australien darstellt und ignorierte damit die Forschungsarbeiten und Studien der aus 133 Staaten bestehenden Delegation.
Endosulfan Verkäufe brachten der australischen Wirtschaft in den Jahren 2008-2009 $AU 2,3 Millionen ein. Die Chemikalie wird hauptsächlich beim Anbau von Baumwolle, Macadamia-Nüssen und tropischen Früchten genutzt.
WWF Australien hat sich lange um einen Endosulfan Bann in Australien bemüht. „Bauern werden nicht ausreichend über das einhergehende Risiko bei der Nutzung von Endosulfan und anderen Pestiziden informiert. Die anhaltende Verzögerung in der Einleitung weiterer Schritte ist symptomatisch und zeugt von einem Mangel an Interesse für die australische Bevölkerung und die australischen Tiere“.
Der Hersteller Bayer kündigte auf Druck von außen die Herstellung und den Verkaufsstop des Produktes zum Ende des Jahres an. Andere Hersteller der Chemikalie sind die indische Firma Hindustan Insecticides und die israelische Firma Makhteshim Agan, die in Australien unter dem Namen Farmoz Endosulfan vertreibt.
Endosulfan ist nun auch in Australien verboten. Doch ließ das Umweltamt es sich nicht nehmen, in einem Bericht noch einmal darauf hinzuweisen, dass die Chemikalie kein bedeutendes Risiko für die Gesundheit der australischen Bevölkerung darstellt.
Die Autorin Dorothée Lefering lebt seit 2006 in Australien. Noch mehr Eindrücke aus Down Under können Sie täglich auf dem Blog der Autorin gewinnen.
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