Die Stiftung „Topographie des Terrors“ in Berlin wird am Freitag, den 07.05.2010, ihr neues Dokumentationszentrum mit einer Dauerausstellung eröffnen. Der Zentralrat der Sinti und Roma fühlt sich ausgegrenzt.
Der Vorsitzende des Zentralrats der Roma und Sinti in Deutschland, Romani Rose, bemängelt, dass keinem Vertreter der Sinti und Roma die Gelegenheit zu einer Ansprache geboten wird. Es kann nicht sein, dass die Volksgruppe, die ebenso dem nationalsozialistischen Völkermord zu Opfer fiel, sichtbar ausgegrenzt wird, so Rose.
Der Sprecher der Stiftung, Kay-Uwe von Damaros, wies die Kritik zurück und verwies auf eine aus organisatorischen Gründen begrenzte Rednerliste. Die Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland, Charlotte Knobloch, werde in ihrer Eigenschaft als Stiftungsratsmitglied beim Festakt am Donnerstag für alle Opfergruppen reden und mit „Sicherheit auch auf die anderen Opfergruppen eingehen“, von so Damaros.
Seit 1987 informiert die „Topographie des Terrors“ an dem Ort, wo sich die Zentralen der Geheimen Staatspolizei (Gestapo), der SS und des Reichssicherheitshauptamtes befanden über die Dimension des NS-Apparates und gehört mit jährlich rund 500.000 Besuchern zu den am meisten besuchten Gedenkstätten in Berlin.
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Sinti und Roma wurden in 13 besetzten Staaten vom Kleinkind bis zum Greis aus rassischen Gründen systemathisch ausnahmslos ermordet. Nach 1945 wurde der Völkermord an dieser Minderheit viele Jahrzente verdrängt mit der Begründung, dass „Zigeuner“ von den Nationalsozialisten aus präventiven und sozial hygenischen Gründen verfolgt wurden und somit nicht, wie die Juden, aus rassischen Gründen. Dabei ließ man außer acht, das die deutschen Sinti ein integraler Bestandteil der Gesellschaft waren. Schon zu Zeiten der Weihmarer Republik dienten vielen Sinti in der kaiserlichen Armee und später auch in der Wehrmacht. Sie waren Arbeiter, Angestellte, Kinder besuchten den Schuluntericht und Mitglieder in Vereinen.
Der Völkermord an den Sinti und Roma wurde im Gegensatz zu dem der Juden vergessen. Weder Staat noch Kirche (ca. 100% der Sinti sind Christen), haben bis heute zu diesem Thema klar Stellung bezogen.
Wäre es jetzt, nachdem der Großteil der überlebenden Holocaustopfer der Sinti und Roma verstorben sind, nicht an der Zeit auch den Sinti die Möglichkeit zu geben diese Missstände anzuprangern?
Bestürzend und erschreckend ist die Ausgrenzung des Zentralrates der Sinti und Roma bei dieser Veranstaltung. Weiß Kay-Uwe von Damaros nicht, wie das klingt in den Ohren jener, deren Schicksal über vier Jahrzehnte vergessen und verleugnet wurde, die als Überlebende des Völkermordes von jeder Aufarbeitung der deutschen Geschichte ausgeschlossen blieben?
Werter Herr Richter,Sie haben recht. Wir sollten aber auch nicht vergessen, dass neben Sinti, Roma und Juden auch Andere, die nicht ins perverse Bild der Nazis passten, im KZ landeten, z.B.:
Behinderte, Kommunisten, Homosexuelle, Sozialdemokraten usw.
[…] (Text: Online Presseportal) […]