RTL-Dschungelcamp 2011: Sarah Knappik for President !!!

Keine andere Sendung wird derzeit von so vielen Zuschauern verfolgt, keine ist so sehr im Gespräch, keine andere ist dermaßen umstritten und wird dennoch von Allen aus allen Schichten verfolgt, wie das RTL-Dschungelcamp. Und kein Kandidat sticht so heraus, wie Sarah Knappik. Nach reichlichem Konsum des Formats bekennt Online-Presseportal endgültig Farbe; wir sagen Sarah Knappik for President, und wir meinen weiterhin, für das Format die Empfehlung „Wertvoll“ aussprechen zu dürfen. Schließlich gilt, ähnlich wie in der Politik, die Zuschauer verdienen das Programm, das sie konsumieren. Und Fressen kommt vor Moral, kotzen darf man (je nach RTL-Knebelvertrag früher oder) später.

Sarah Knappik- Dumm wie Brot, aber gar nicht so doof

Die Analogien zwischen Dschungelcamp und Politik ließen sich endlos fortsetzen. Zum Beispiel unsere Favoritin Sarah Knappik: ihres Zeichens ein Abfallverwertungsprodukt der Fernsehkultur, hat sie erst ihre Seele bei Heidi Klums Fleischschau „Germanys Next Top-Model 2008“ feil geboten. Anschließend versuchte sie ihr Glück beim Restfleischbeschau „Model-WG“. Derart nicht an den ersehnten Erfolg gebracht tingelte sie am Nachmittagsprogramm von ProSieben (We are family etc.) entlang, bis sie ihre Heimat endlich im australischen Dschungel und beim RTL fand. Auch Politiker wechseln zuweilen die Parteien, bis diese endlich eine Heimat finden, oder eben die Anerkennung die sie suchen. Unsere Sarah ist selbstverliebt, überheblich, abgehoben, egoistisch, immer redend, nie um eine Ausrede verlegen und kann dennoch Menschen einschätzen, um zu taktieren. Wenn das nicht Attribute sind, die für fast alle Politiker gelten könnten!

Sarah wird z.B. von einem genervten Mitkandidaten Carriere gebeten(auf den Knien bettelnd! Köstlich!!!), das Camp zu verlassen wenn sie denn noch ein Rest von Würde hätte. Nun muss man überlegen, wie Schauspieler Carriere Würde definiert. Ist es würdevoller, Kakerlaken und Hoden zu vertilgen, oder den Mumm zu haben, eine Aufgabe abzulehnen, wohlwissend dass die hungrigen Bewohner einen hassen werden? Auch der Vorwurf ob sie denn überhaupt wüsste, auf welches Format sie sich einliess, können wir entkräften. Ja Sarah wusste ganz genau, auf was sie sich einliess, mehr als alle anderen Bewohner. Das Dschungelcamp ist kein Kuschelkurs und kein Teamspiel, nur die härtesten Egoisten verdienen so etwas wie mehr TV-Präsenz. Ihre Beweggründe sind materialistischer und greifbarer, als die von APO-Opa und Ewig-Pimmel-zuschau-steller Langhans. So eine Frau hätte in Italien schon längst einen Ministerposten inne! Sie ist knallhart, dumm wie Brot, aber sich selber treu; damit hat sie den allermeisten TV-Akteuren um Längen etwas vorraus.

RTL- der Teufel sollte sich warm anziehen

Ein Meisterstück von RTL sind die Knebelverträge, die den B-Promis vorgesetzt werden. Wie hart müssen die Klauseln sein, als dass Menschen bereit sind Kakerlaken zu fressen, ihre Würde auf dem Abort der Nation zu verheizen und dennoch im Camp zu bleiben. Bei der gestrigen Show meinten einige Bewohner RTL ein Ultimatum stellen zu können, entweder sie oder Sarah müssten das Camp verlassen. Schnitt- nächste Szene ein Dirk Bach, der ruhig erklärt, alle Bewohner blieben vorerst im Camp. Online-Presseportal zeichnet die fehlenden Minuten nach. Im ersten Szenario haben brutale Schläger hinter dem Gebüsch liebevoll auf die bockigen Camp-Bewohner eingeredet, sagen wir mal sie hatten schlagende Argumente. Im zweiten Szenario (dem Schlimmeren) haben Anwälte in grauen Anzügen den B-Promis noch einmal die Vertragsklauseln vordiktiert und ihnen klar gemacht, dass sie ansonsten nienieniewieder im TV landen würden (da akzeptieren die Bewohner eher die Todesstrafe).

Inzwischen darf sich RTL über hohe Einschaltquoten freuen. Das Leben schreibt doch bessere Drehbücher, als die beste Redaktion. Die Wendung von Sarah, Jay hätte versucht sie im Vorfeld der Sendung einzuspannen (beide als Paar, um mehr Sympathien zu gewinnen), ist mindestens so genial wie eine große Hollywood-Produktion. Love, Sex, Crime, dazu noch eine Prise Ekel, das sind die Zutaten für erfolgreiches Fernsehen am Anfang des 21. Jahrhundert. Die Menschheit entwickelt sich stets weiter, ob zum Besseren, ist nebensächlich. Hauptsache Sarah wird President, oder Dschungelkönigin, doch ein Cliffhanger kündigt Dramatisches an. Also nehmen sie sie für heute Abend nichts vor, legen sie die Kotztüten vor und verfolgen sie Dschungelcamp 2011!

3 Comments
  1. Reply
    casper 25. Januar 2011 at 05:08

    falls sie versuchen, den abschnitt „Sarah Knappik- Dumm wie Brot, aber gar nicht so doof“ ironisch wirken zu lassen, ist ihnen dies leider nicht gelungen. aber es wäre alle male noch besser, als dass es ohne ironischen hintergedanken geschrieben wurde.

    gruß

  2. Reply
    Angela Brozio 25. Januar 2011 at 05:53

    Zum RTL Dschungelcamp.
    Welch „Verherrlichung“ der Sarah Knappik in Ihrem Bericht. Gute Auslegung aus Ihrer Sicht für diese Kanditation, die weder teamfähig noch in irgendeiner Weise dorthin gehört. IHR geht es doch NUR um das Geld, welches sie sehr wahrscheinlich beim Verlassen des Camps aus eigenem Entschluss nicht bekommen würde. Man kanns drehen und wenden wie man möchte, man kann das auch politisierend darstellen aber eins kann man sicherlich nicht: An der Dummheit einer Sarah K auch nur den geringsten Zweifel haben.

  3. Reply
    yourenlightenment 1. Februar 2011 at 23:53

    Sehr geehrte Frau Brozio,

    wenn es Sara nur um das Geld geht, was sicher stimmt, den anderen Kandidaten jedoch nicht, dann müssen die Motive derjenigen widerwärtig sein. Anerkennung von der autoritären Posse vor den Bildschirmen, die schon immer fand, dass man Leute zu mehr zwingen soll (Reichsarbeitsdienst Hartz IV), als es der Brechreiz erträgt; ist es das? Würde heißt dann, wie für Mathieu Carriere, Scheiße zu fressen, respektive Hoden und anderes. Allerhand!

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