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Gesellschaft

Jugendlicher klettert auf Wal in Albany, Australien

Redaktion

28. September 2010

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Südkaper, Eubalaena australis, sind 11 bis 18 Meter lang und wiegen zwischen 30 und 80 Tonnen. Auf ihrer jährlichen Reise ziehen die Südkaper im frühen Winter und Frühling an Australiens Küste zwischen Sydney und Perth vorbei. Sie kalben und ruhen sich entlang der Küste aus, bevor sie durch den Südlichen Ozean in die Antarktis zurückwandern.

Im englischen heißen die Südkaper ‚Southern Right Whale’, denn für die Waljäger waren sie seinerzeit die ‚richtigen’ Wale, um gejagt zu werden. Sie sind mit 3 km/h sehr langsam und waren einfache Beute. Man schätzt, dass es heute nur noch 7.500 der vom Aussterben bedrohten Südkaper gibt. Eine Walkuh bekommt in etwa alle drei Jahre ein Kalb und die Lebenserwartung der Wale liegt bei 50 plus (ein genauer Wert ist nicht bekannt).

Mögliche Bedrohungen für die Wale gibt es genug. Die Wiederaufnahme des gewerblichen Walfangs und Ausweitung des wissenschaftlichen Walfangs (Walfang zu Forschungszwecken ist mit Genehmigung erlaubt), Lärmbelästigung durch Schiffsmotoren, Verletzung durch Fischereigerät, Kollision mit Schiffen, Kollision mit Hafenlagen, Bohrgeräten, schlechte Wasserqualität, Veränderung der Wasserströmung (Kanalbau), Mangel an antarktischen Krill aufgrund Überfischung (Ernährungsgrundlage der Wale).

Vor Albany’s Middleton Beach in Westaustralien, einem bei Einheimischen und Touristen gleichermaßen beliebten Strand, ist ein Teenager dabei beobachtet worden, wie er auf eben so einen Südkaper geklettert ist! Laut des australischen Artenschutzabkommens ist es verboten, wilde Tiere zu bedrängen und zu belästigen. Für Boote liegt der einzuhaltende Abstand zum Wal bei 100 Metern und für Schwimmer, Surfer und Kajakfahrer bei 30 Metern. Das Amt für Umwelt- und Naturschutz ermittelt in dem Fall. Rechnen kann man bei so einer Tat mit einem Bußgeld von bis zu $AU 10.000.

Ist Wal-Klettern die neue Trendsportart nach dem S-Bahn Surfen? Bleibt zum Wohl der Wale nur zu hoffen, dass es keine neue massenkulturelle Erscheinung wird.

Die Autorin Dorothée Lefering lebt seit 2006 in Australien. Noch mehr Eindrücke aus Down Under können Sie täglich auf dem Blog der Autorin gewinnen.