Paul Rusesabagina hat 1994 1268 Tutsi das Leben in Ruanda gerettet, als der Völkermord an den Tutsi stattfand. Der Film Hotel Ruanda basiert auf seine Geschichte, als stellvertretender Leiter des Hôtel des Mille Collines bewies er soviel Geschick im Umgang mit der Hutu-Miliz Interahamwe, die hauptsächlich für den Völkermord an den Tutsi verantwortlich war (Hutu-Power), als das er die Tutsi-Flüchtlinge im Hotel vor dem sicheren Tod bewahren konnte; er schenkte den Hutu-Milizionären Alkohol ein oder bestach sie, den Tutsi gab er Trinkwasser aus dem Swimmingpool des Hotels. In den 100 Tagen des Völkermordes wurden in Ruanda ca. eine Million Tutsi ermordet. Nun beschuldigt der ruandische Staat Rusesabagina , er habe zwei ehemaligen Miliz-Kommandeuren Geld geschickt und sei somit subversiv tätig gewesen.
Rusesabagina wies umgehend die Vorwürfe zurück, vielmehr würde eine schmierige Kampagne gegen ihn stattfinden. Der Generalstaatsanwalt Ruandas, Martin Ngoga, warf dem ehemaligen Hotelmanager vor, Gelder an die FDLR (Forces Démocratiques de la Libération du Rwanda) überwiesen zu haben. Die FDLR ist unter anderem für Gräueltaten im Kongo verantwortlich, im Mai 2009 habe die Hutu-Organisation 90 Menschen im Kongo bei Ekingi getötet. Viele Mitglieder der FDLR seien zudem am Völkermord an den Tutsi beteiligt gewesen. Insbesondere Victoire Ingabire habe von den Geldern profitiert, Ingabire wurde von den Präsidentschaftswahlen 2010 ausgeschlossen, da sie den Völkermord an den Tutsi verleugnete. Seitdem wird Ingabire vorgeworfen, terroristisch aktiv zu sein, weswegen sie letzte Woche festgenommen wurde.
Rusesabagina hat in vergangener Zeit den ruandischen Präsidenten Paul Kagame heftigst kritisiert, Kagame weist einen autoritären Führungsstil auf und geht mit Härte gegen die ruandische Opposition vor. Aufgrund der Kritik an Kagame wurde nun eine Kampagne gegen seine Person initiiert, so Rusesabagina. “ Ich bin kein Mann der Gewalt, doch jeder der gegen Kagame opponiert, wird mit dieser Art Bedrohung geahndet.“ Rusesabagina lebt heute als Taxiunternehmer in Belgien, er erhielt für seine Tat mehrere Auszeichnungen (unter anderem Presidential Medal of Freedom, höchste zivile Auszeichnung der USA).
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