BaFin verbietet Leerverkauf -Verbot von Wetten gegen den Wertverfall von Staatsanleihen sollen Finanzmärkte ordnen

19. Mai 2010

Die BaFin(Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht) hat nun so genannte Leerverkäufe auf bestimmte Staatsanleihen und Finanztitel verboten. Damit versucht sie die Mechanismen, die insbesondere zur Finanzkrise und dem Fast-Bankrott Griechenlands maßgeblich beigetragen haben, auszuhebeln. Leerverkäufe bezeichnet die Geschäftspraktiken, Werpapiere zu verkaufen, ohne diese wirklich im Besitz zu halten. Fallen die Kurse des entsprechenden Wertpapiers, werden diese wieder aufgekauft, die Spanne kann als Gewinn eingesteckt werden. Daher haben Besitzer solcher Titel das normale Interesse, dass die entsprechenden Papiere in ihrem Wert fallen, so geschehen mit griechischen Staatsanleihen, welche den Rettungsschirm der EU von 750 Milliarden Euro notwendig gemacht haben.

Die Akteure auf den Finanzmärkten nahmen die Ankündigung der BaFin mit gemischten Gefühlen auf. Einerseits gab es panikartige Zustände bei Händlern mit entsprechenden Titeln. Ihre Kritik geht dahingehend, dass nicht solche Titel der Grund für die Misere darstellen, sondern die hohe Staatsverschuldung bestimmter Länder. Andererseits ist es Tatsache, dass Akteure auf dem Finanzmarkt mit solchen Titeln ganze Staaten wirklich in Bedrängnis bringen.

Betroffen sind Finanztitel die als CDS bezeichnet werden (Credit Default Swaps), hier insbesondere bezogen auf Anleihen auf den Euro. Daneben werden solche Papiere von Finanzdienstanbietern untersagt, wie Deutsche Bank, Commerzbank, Allianz und Deutsche Börse AG. Dennoch fiel der Euro zum Dollar (1 Euro gleich 1,22 Dollar, tiefster Stand seit April 2006), Ziel war es ja eben, den Fall des Euros zu stoppen.

Schon zuvor, aufgrund der Finanzkrise von 2007, waren solche Leerverkäufe verboten. Das Verbot wurde von der BaFin erst zum 1. Februar 2010 aufgehoben. Das aktuelle Verbot ist wiederum begrenzt bis zum 31. März 2011. Ob die hochspekulativen Geschäfte wieder zugelassen werden, bleibt fraglich, ärgern werden sich Finanzjongleure so oder so.