Die konservative Partei des französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy (UMP, Union pour un movement populaire) hat in der zweiten Runde der Regionalwahlen eine herbe Schlappe hinnehmen müssen. Die Dreierkoalition von Sozialisten, Grünen und Kommunisten hat in 23 von insgesamt 24 Regionen die Mehrheit erringen können. Lediglich im Elsass konnte die UMP die Mehrheit erringen.
Zwei Jahre vor den nächsten Präsidentschaftswahlen gilt die Regionalwahl als Stimmungsbarometer. Sarkozy hat in den letzten Monaten viel Rückhalt innerhalb der Bevölkerung verloren. Die Maßnahmen zur Bekämpfung der Folgen der Weltwirtschaftskrise hinterlässt auch in Frankreich tiefe Spuren. Die Pläne der konservativen Regierung Reformen einzuleiten, wie die Erhöhung des Renteneintrittsalters, finden in der Bevölkerung keine Sympathien. Auch die steigende Arbeitslosigkeit wird der aktuellen Regierung zu Last gelegt, in 2009 galten 2,9 Millionen Menschen als Arbeitssuchend (2008 2,2 Millionen), die Arbeitslosenquote liegt bei 9,6%. Insbesondere jüngere Menschen bis 25 Jahre sind von der steigenden Arbeitslosigkeit betroffen.
Weitere Probleme bereiten die steigenden Staatsschulden. Ähnlich wie in anderen EU-Staaten hat Frankreich im Zuge der Finanzkrise tief in die Tasche greifen müssen. Nun wird vermutet, daß die Nettoneuverschuldung bei 8% liegen wird. Allerdings sind es bis zu den nächsten Präsidentswahlen noch zwei Jahre, da kann die Wahl wieder ganz anders ausgehen. Das Regieren wird für die UMP nach diesen Wahlen auf jeden Fall nicht einfacher.
Bedenklich ist der Stimmenanteil der rechtsextremen Front National von Jean-Marie Le Pen. Sie hat bei den aktuellen Wahlen einen Anteil von 9%. Bei den Regionalwahlen von 2004 hatte die rechtsextreme Partei zwar 12,4%, aber das jetzige Ergebnis zeigt auf, dass die extreme französische Rechte längst als etabliert betrachtet werden darf.
Da sich in der Region um den Mont Blanc wirklich viele Touristen aufhalten, sollte besser eine Unglück vermieden werden. Und wenn die Wahrscheinlich auch noch so gering ist.