In bayrischen Bad Briesbach hat der Nachmieter einer Wohnung eine Babyleiche aufgefunden, die Babyleiche war unter der Matratze versteckt. Die Leiche des neugeborenen Jungen war zusammen mit einem Teddybären in ein Päckchen eingewickelt und war schon stark verwest. Die alarmierte Polizei fand schnell die verantwortliche Mutter auf, diese hatte in ihrer neuen Wohnung das Baby auf die Welt gebracht, hatte aber die Leiche in die alte Wohnung zurück gebracht. Der starke Verwesungsgeruch führte den Nachmieter zur Leiche. Die verantwortliche Mutter gab an, dass das Baby schon bei der Geburt tot war, doch die Kopfverletzungen deuteten auf eine Kindstötung. Mit den Fakten konfrontiert gab die besagte Mutter zu, mit dem Griff einer Kombizange auf den Schädel des Babys eingeschlagen zu haben. Die Staatsanwaltschaft Passau erließ einen Haftbefehl, dieser wurde allerdings bislang ausgesetzt.
Kindstötung, auch Infantizid (oder bei Neugeborenen Neonatizid genannt), ist eine schreckliche Tat, da die Kinder sich nicht zur Wehr setzen können und insgesamt eine gesellschaftliche Tragödie darstellt. Die genauen Ursachen, warum ein Elternteil ein Kind tötet, sind bislang wenig erforscht. Schätzungen gehen davon aus, dass 2 % bis 10 % der gemeldeten plötzlichen Kindstoden auf eine Tötung durch Eltern zurück zu führen sei. Die Aufklärungsrate in Deutschland wird in solchen Fällen auf 50 % bis 70 % geschätzt. In vielen Fällen weisen mordende Mütter eine Persönlichkeitsstörung auf und wollten die Schwangerschaft eigentlich nicht, weswegen sie diese zu verheimlichen versuchen, wie in dem aktuell vorliegenden Fall. Der amerikanische Forscher Resnick erstellte 1969 (!) fünf mögliche Motive für Kindstötungen, hierzu untersuchte er 131 Gerichtsfälle im Zusammenhang : Tötung um eingebildetes oder reales Leid eines Babys zu ersparen (56 % der Fälle), Tötung aufgrund psychotischer Störung der Mutter (24 %), Tötung eines ungewollten Babys (11 %), unbeabsichtigte Tötung aufgrund von Misshandlung (7 %) und Rache am Ehepartner (2 %). Die Tötung durch die Mütter ist völlig unabhängig von ihrer sozialen Herkunft. Man weiß nur, dass insgesamt die Fälle von Kindstötungen in industrialisierten Länder zurück gegangen ist. Die umstrittenen Babyklappen, aber auch die Möglichkeit der Adoption, sind wesentliche Gründe für den Rückgang.
Zwar gibt es noch weitere wissenschaftliche Untersuchungen zu Kindstötungen, doch wirklich schlüssige Erklärungen fehlen bislang. In dem nun vorliegenden Fall wird sich die 22 jährige Mutter verantworten müssen. Dennoch sei die Frage erlaubt, ob Nachbarn, Verwandte und Freunde (so fern diese vorhanden sind) die Schwangerschaft nicht bemerkt haben, und ob sie die eventuell vorhandenen psychischen Störungen nicht mitbekommen haben. Vielleicht ist es notwendig, eine Gesellschaft zu sensibilisieren, um eine Aufsicht über solche Menschen zu übernehmen, die selber nicht mehr dazu in der Lage sind, dem Wohle der Kinder zu Liebe.
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