Als Werder Bremen-Fan hat man es nicht einfach, es sei denn, man liebt nervenaufreibende Krimis. Da verliert Werder Bremen schon zum vierten Mal in Folge das Saisonauftakt-Spiel, gewinnt haushoch gegen Top-Gegner und verliert gegen vermeintliche Absteiger. Und dann die Weder-Krimis in der Champions League, so wie gestern Abend gegen Sampdoria Genua. Erst der Treffer in letzter Sekunde von Rosenberg (93. Minute), den die Werder-Verantwortlichen eigentlich verkaufen wollten, ermöglichte es Pizarro, zum 3:2 gegen die Mannschaft aus Genua zu treffen (100. Minute) und somit weitere 15 Millionen Euro in die Kasse von Werder zu spülen. Man hat es nicht einfach als Werder-Fan, aber langweilig wird es nie.
Noch in der 89. Minute ließ sich Cassano auswechseln, das gesamte Stadion Luigi Ferraris feierte ihre Mannschaft schon, als die verzweifelt stürmenden Bremer in der 93. Minute per Fernschuss von Rosenberg nochmal hoffen durften. Zuvor hatten die Genuesen schon vermeintlich den Sack zugemacht, der unermüdliche Pazzini mit zwei Toren (8. und 13. Minute) und Cassano (85. Minute) machten die Hoffnung der Bremer zunichte. Im Hinspiel hatte Werder mit 3:1 gewonnen, selbst eine Niederlage mit einem Tor Differenz hätte Werder den Einzug in die Champions League ermöglicht. Doch die Abwehr um Prödl, Fritz, Pasanen und Mertesacker sahen alles andere aus, als stabil. Und in der Offensive kamen die Bremer öfter an den gegnerischen Torbereich, doch bei der Umsetzung haperte es. Erst der Wechsel von Arnautovic in der 63. Minute (für Borowski) und Rosenberg (72. Minute für den harmlosen Wagner) verliehen der Mannschaft aus Bremen eine gewisse Torgefährlichkeit, selbst ein verunsicherter Marin rappelte sich auf.
Die Mannschaft aus Bremen reiste stark geschwächt an, Naldo, Almeida und Hunt fehlten verletzungsbedingt. Dennoch muss Werder gerade in der Abwehr nachlegen, zumal Naldo für Wochen noch ausfallen wird. Thomas Schaaf muss sich auch fragen lassen, warum er Arnautovic nicht von Anfang an hat auflaufen lassen, der 21 jährige Offensivspieler kann ein großer Spieler werden. Auch ein Mesut Özil galt als disziplinloser Spieler, als er aus Schalke kam, heute spielt er bei Real Madrid und beschert dem Klub an der Weser geschätzte 18 Millionen Euro.