Jede Sekunde erkrankt ein Mensch auf der Welt an Tuberkulose, ein Drittel der Menschheit ist an TB erkrankt, die meisten ohne es zu wissen. Tuberkulose ist eine bakterielle Infektion (Mycobacterium tuberculosis, meistens der Lungen) und jährlich sterben zwei Millionen Menschen an Tuberkulose. Dabei bricht die Krankheit nur bei einem Bruchteil der Infizierten aus, nur fünf bis zehn Prozent der Infizierten haben überhaupt einen Krankheitsausbruch. Insbesondere Menschen mit einer geschwächten Immunabwehr werden von der Krankheit bedroht (Kinder, Ältere und vor allem HIV-Positive). Der Nachweis eines potentiellen Ausbruchs der Krankheit ist bislang kompliziert und bedarf einer klinischen Untersuchung. Forscher sind deswegen bestrebt, eine Früherkennung zu entwickeln, um eine notwendige Therapie, möglichst früh zu beginnen.
Forscher aus den USA, Großbritannien und Südafrika haben nun infizierte Menschen beobachtet und dabei den genetischen Code bei Erkrankten in den Blutzellen untersucht. Dabei fanden die Forscher heraus, dass dieselben genetischen Marker bei 10 % der Infizierten ohne Krankheitsausbruch vorhanden sind. Nun vermuten die Wissenschaftler, dass genau diese 10 % demnächst einen Krankheitsausbruch erfahren könnten. Genau diese Gruppe soll weiterhin beobachtet werden, um herauszufinden, ob bei ihnen die Krankheit ausbricht.
Die Leiterin der Forschungsgruppe, Dr Anne O’Garra vom Nationalen Institut für Medizinische Forschung in London, bestätigt die Ansätze für eine frühe Erkennung der Menschen, bei denen die Krankheit ausbrechen könnte. Ihr zu Folge könnte eine rechtzeitige Erkennung helfen, die internationale Pandemie einzugrenzen. Das Dilemma besteht bislang darin, dass aktuell die Krankheit meist dann erkannt wird, wenn die betroffene Person selber erkrankt und die Bakterien streut.
Doch die Forscher treten vehement auf die Euphorie-Bremse. Bis die neue Art der Blut-Diagnose einsatzbereit wäre, müssten 20 bis 30 Jahre vergehen, bis der Nachweis auch einwandfrei funktioniert. Bis dato müssen Infizierte spezielle Antibiotika einnehmen, und diese dann über einen Zeitraum von sechs Monaten. Denn resistente TB-Bakterien wären ein Horrorszenario für die gesamte Menschheit.
Weitere Artikel aus der Kategorie Wissenschaft
- Innovative Batterietechnologie: Safion GmbH präsentiert Inspectrum.10-5 ES
- Safion GmbH revolutioniert die Batteriediagnostik mit Impedanzspektroskopie
- Schweizer Unternehmen unterstützt jugendliche Changemaker bei Gründung von alternativer Blockchain Schule
- Das ABC der zahnärztlichen Begriffe
- Medizinisches oder Neurologisches Gutachten nach Paragraph 109 Sozialgerichtsgesetz.