Eine neue Studie (die größte Tier-Zählung ihrer Art) erbringt den Beweis der Wirkung von Radioaktivität auf die Tiervielfalt (Biodiversität), hierzu zählten die Forscher um Professor Timothy Mousseau (Universitär South-Carolina) und Dr. Anders Moller (Universität Paris-Süd) in drei Jahren Insekten, Reptilien, Amphibien, Vögel und Säugetiere in der Sperrzone von Tschernobyl. Seit dem Super-Gau von 1986 wurden in der Sperrzone (ca 2800 Quadratkilometer) alle Menschen evakuiert (ca. 100.000 Menschen). Das Gebiet ist kaum bewohnt, deshalb sprach ein Filmteam aus Frankreich von einer „Rekonolisierung der Natur“, weil der menschliche Einfluss nahezu auf Null herunter gefahren wurde. Dem widerspricht aber die aktuelle Studie, demnach haben die Vögel die Radioaktivität am besten überstanden, aber die meisten Vögel haben Krebstumore an den Klauen, im Körperinneren oder an den Augen. Die Vielfalt der Säugetiere ist drastisch zurück gegangen.
Selbst in schwach-radioaktiven Zonen hat die Strahlung eine unmittelbare Auswirkung auf die Tierwelt, viele Mutationen (häufig Krebs) konnten nachgewiesen werden. Säugetiere und auch Reptilien hätten am stärksten auf die Radioaktivität reagiert, so Mousseau. Die Daten aus der Sperrzone wurden mit denen aus unbelasteten Gebieten verglichen.
Wissenschaftler aus der Ukraine kritisieren die Studie, so auch Dr. Sergii Gaschak (Forscher im Tschernobyl-Zentrum der Ukraine). Die Artenvielfalt hätte zugenommen, der Mensch habe keinen Einfluss auf die Natur und die Tiere seien dabei, Resistenzen gegen die Radioaktivität zu entwickeln. Hier entgegnet Mousseau, diese Annahme sei „anekdotisch“ und weniger wissenschaftlich belegt. Die Studie der Tier-Zählung sei die erste in der Sperrzone und erbringe unwiderruflich den Beweis der Auswirkungen. Deswegen mahnt Professor zur Verantwortung des Menschen, um in Zukunft ähnliche Unfälle zu vermeiden.
Aktuell werden die letzten Brennstäbe aus dem Kraftwerk von Tschernobyl entfernt, der alte Sarkophag (der unter der Strahlung schon zu bröckeln beginnt) wird durch einen Neuen und widerstandsfähigen ersetzt.
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