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Politik

Pakistan: Flutwelle tötet über 800 Menschen, eine Million Menschen betroffen

Redaktion

31. Juli 2010

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Die Flutwelle im Nord-Westen von Pakistan hat über 800 Menschen getötet, 400.00 Menschen sind Obdachlos. Manuel Bessler, UN-Koordinator für Nothilfe in Pakistan (UNOCHA) spricht sogar von über einer Million Menschen, die von den tagelangen Regenfällen und der Flutwelle unmittelbar betroffen sind. Pakistanische Behörden sprechen von der größten Flut-Tragödie in der Geschichte des Landes. Viele Bereiche in den betroffenen vier Provinzen im Nord-Westen sind abgeschnitten, so auch die Millionenstadt Peshewar (3 Millionen Einwohner). Rettungskräfte sind dennoch bemüht, diese Regionen zu erreichen. UN-Mitarbeiter und nationale Rettungskräfte versuchen die Rettungsarbeiten zu koordinieren, Medizin, Nahrungsmittel, Notunterkünfte und Trinkwasser werden zum Teil per Hubschrauber in die entlegenen Regionen entsandt, längst sind nicht alle betroffenen Gebiete erreicht. Zudem besteht die Gefahr, dass die Wassermengen durch die angeschwollenen Flüssen in den Süden des Landes transportiert werden, demnach drohen auch hier noch Überschwemmungen.

Die pakistanische Regierung hat unterdessen den nationalen Notstand ausgerufen, in den letzten 36 Stunden registrierten die Metereologen die höchste Niederschlagsmenge in der Geschichte der Provinzen, es ist Monsun-Zeit im südlichen Asien. Besonders die Provinzen von Swat und Shangla sind schwer betroffen, alleine in der Provinz Swat wurden 45 Brücken weggeschwemmt. Die Menschen aus diesen Provinzen suchen Erhebungen auf, zum Teil klettern verzweifelte Flut-Opfer auf die Dächer ihrer Häuser und sind abgeschnitten. Einige Elektrizitätswerke mussten schließen.

Auch in Afghanistan kam es in den Grenzregionen zu Überflutungen, die afghanische Armee habe über 5000 Menschen evakuiert. Dennoch sind bislang 10 Todesopfer aus Afghanistan bekannt, viele Bauern haben ihre Ernte verloren. Der Nord-Westen Pakistans gilt als arme Region, jedes Jahr kommt es in der Monsun-Zeit zu Überschwemmungen, die aktuelle übertrifft allerdings alle Vorherigen. Bislang hat weder Afghanistan, noch Pakistan um internationale Hilfe gebeten, angesichts der Ausmaße scheint dies nur eine Frage der Zeit zu bleiben.