Innerhalb von zwei Wochen haben griechische Gewerkschaften zum zweiten Mal zum Generalstreik ausgerufen. Das öffentlicheLeben in Griechenland ist lahm gelegt. Der Protest richtet sich gegen die Sparpläne der Athener Regierung, die aufgrund der hohen Staatsverschuldung von 300 Milliarden Euro beschlossen wurden.
Die wichtigsten Gewerkschaften des Landes hatten zum Generalstreik aufgerufen. Diesem sind die Angestellten der öffentlichen Verkehrsbetrieben, die Fluglotsen, gewerkschaftlich organisierte Beamte und Schulangestellte gefolgt. Schulen und Gerichte bleiben geschlossen, Krankenhäuser bieten nur eine Notversorgung. Einige Zeitungen werden die heutige und morgige Ausgabe nicht ausliefern. Im Zentrum von Athen haben die Gewerkschaften zum öffentlichen Protest aufgerufen, hierfür wurde eigens der Betrieb einer Metrolinie aufrecht erhalten, um die Demonstrationsteilnehmer befördern zu können. Die BBC berichtet von 25.000 Teilnehmern. Anders als bei den letzten Demonstrationen am vergangenen Freitag sind bislang kaum gewalttätige Ausschreitungen bekannt geworden.
Die Proteste richten sich gegen die Sparpläne der der griechischen Regierung, die in diesem Jahr 4,8 Milliarden Euro einsparen will. Hierzu hat sie die Gehälter von Beamten und die Rente eingefroren, Einschnitte im 13. Monatsgehalt vorgenommen, die Tabak-, Spirituosen- und Mineralölsteuern um bis zu 20% erhöht. Die Regierung unter Papandreou äußerte zwar Verständnis für den Unmut in der Bevölkerung, sieht aber keine Alternative zu diesen Maßnahmen. Griechenland hat die Maastricht-Kriterien, die Nettoneuverschuldung darf nicht mehr als 3% des Bruttoinlandsproduktes betragen, mit 12,7% deutlich überschritten. Aktuell verhandeln die europäischen Staatschefs, ob ein Europäischer Währungsfond zum Abwenden eines Staatsbankrottes eingerichtet werden soll.
Nachtrag: Die Proteste in Athen eskalieren nun doch. Die Polizei geht mit Tränengas und Wasserwerfern gegen die Demonstranten vor, Steine und Molotow-Cocktails werden von Jugendlichen geworfen. Auch in Thessaloniki gibt es Ausschreitungen zwischen einigen Demonstranten und den Sicherheitskräften.
GENERALSTREIK!!! Ist das schlimme Wort auf deutschen Online Portalen überhaupt erlaubt?