Das Risiko sich bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr mit HIV zu infizieren kann für Frauen angeblich durch ein Vaginal-Gel um rund 50 Prozent gesenkt werden. Das ist das Ergebnis einer Studie, die am Montag vom Wissenschaftsmagazin „Science“ im Internet veröffentlicht wurde. Die Ergebnisse wurden auch auch der Internationalen AIDS-Konferenz in Wien präsentiert, wo sich tausende Wissenschaftler zur Zeit über neue Erkenntnisse der Forschung zur Immunschwächekrankheit austauschen.
An der Studie hatten sich rund 900 zu Beginn HIV-negative Frauen aus Südafrika beteiligt. Neben der Frauengruppe, die das Gel benutzte, hatte auch eine Vergleichsgruppe ein Placebo-Gel erhalten, mit schlechterem Resultat und einer höhere Infektionsrate. Konkret infizierten sich 60 der 444 Frauen mit Placebo-Gel während des Versuchs mit HIV, während sich bei den 445 Frauen mit dem Gel, welches ein antiretrovirales Medikament enthielt, „nur“ 38 infizierten. Dies sei statistisch signifikant, so die Forscher. Laut der Studie nutzten die teilnehmenden Frauen das Gel nur in 60 Prozent der Zeit. Die Frauen, die es häufiger nutzten, hatten bessere Chancen, nicht an AIDS zu erkranken. In Wien sollen in den nächsten Tagen auch noch andere neue Medikamente und Behandlungsansätze vorgestellt werden.
Diese Meldung der dts Nachrichtenagentur aus Wien wurde am 19.07.2010 um 23:08 Uhr mit den Stichworten Österreich, Südafrika, Gesundheit, Wissenschaft übertragen.