Der französische Arbeitsminister Éric Woerth ist heute als Schatzmeister der Regierungspartei zurückgetreten. Zuletzt wurde er selbst von Staatspräsident Nicolas Sarkozy gedrängt, den Schatzmeisterposten der Partei „Union für eine Volksbewegung“ (UMP) aufzugeben. Woerth, der als einer der engsten politischen Verbündeten des französischen Präsidenten gilt, solle sich in Zukunft auf die geplante Rentenreform konzentrieren, sagte Sarkozy in einem Fernsehinterview.
Der Arbeitsminister steht unter dem Verdacht, illegale Wahlkampfspenden im Jahr 2007 in Höhe von 150.000 Euro angenommen zu haben. Die Spende soll von der reichsten Frau Frankreichs, der L`Oréal-Erbin Liliane Bettencourt, gekommen sein. Frankreichs Präsident Sarkozy steht aber nach eigenen Angaben weiter zu Woerth und sieht keinen Grund den Minister zu entlassen. Die Popularitätskurve des Präsidenten weist in Frankreich inzwischen weit nach unten und es gibt heftigen Widerstand gegen seine Reformprojekte.
Diese Meldung der dts Nachrichtenagentur aus Paris wurde am 13.07.2010 um 20:52 Uhr mit den Stichworten Frankreich, Parteien übertragen.