Der Wirtschaftsweise Peter Bofinger fordert Lohnsteigerungen, um die Konjunktur ohne staatliche Hilfe zu unterstützen. „Wenn die europäische Wirtschaft auch ohne staatliche Hilfen wieder in Schwung kommen soll, müssen die Löhne in Deutschland wieder so steigen, dass die Arbeitnehmer angemessen am steigenden Wohlstand beteiligt werden“, sagte Bofinger der „Bild“-Zeitung. Seine Forderung begründet der Ökonom damit, das der private Verbrauch preisbereinigt in Deutschland heute kaum höher sei als vor zehn Jahren.
Vor dem Hintergrund, dass die deutschen Exporte in diesem Jahr um 15 Prozent steigen würden, der private Konsum jedoch um 0,5 Prozent zurück gehe, plädiert Wirtschaftswissenschaftler Rudolf Hickel (Universität Bremen) ebenfalls für steigende Löhne. „Erforderlich ist ein Schluck aus der Lohnpulle. Die Löhne müssen in allen Branchen um mindestens drei Prozent steigen“, so Hickel.
Diese Meldung der dts Nachrichtenagentur aus Berlin wurde am 12.07.2010 um 07:15 Uhr mit den Stichworten DEU, Wirtschaftskrise, Unternehmen übertragen.